1. Im Tagebuch des britischen Botschafters DJABERNON in Berlin findet sich unter dem 31. Dezember 1923 folgende Eintragung:a) Nennen Sie die „Gefahrenmomente“ des Jahres 1923, die der Autor in seinem
Rückblick anspricht, und stellen Sie dar, warum jeder Einzelne für den Bestand der Republik eine Gefahr dargestellt hat.
b) An welche Politiker bzw. politischen Gruppen mag der Botschafter gedacht haben? Begründen Sie deren Verdienste im Jahr 1923
2. Im zweiten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl im April 1925 kandidierten neben
THÄLMANN (KPD) Wilhelm MARX (Zentrum) im Namen der Parteien der Weimarer Koalition (des „Volksblocks“) und HINDENBURG, auf dessen Kandidatur sich
die Rechtsparteien einschließlich der DVP im „Reichsblock“ geeinigt hatten. Studieren Sie bitte die entsprechenden Wahlaufrufe.
a) Mit welchen Begriffen und mit welchen Argumenten wirbt der Volksblock für
seinen Kandidaten Wilhelm MARX?
b) Beurteilen Sie bitte Umfang und Art der Polemik gegen den Reichsblock.
(Interpretieren Sie einige dieser Argumente in Hinblick auf den Vorwurf:
„Wirrwarr im Reichsblock!“ usw.)
c) Wie beurteilen Sie im Volksblock-Aufruf die auffällig wohlwollende Haltung
dem Kandidaten HINDENBURG gegenüber?
d) Mit welchen politischen Vorstellungen wirbt der Reichsblock für HINDENBURG?
e) Erkennen Sie in der Sprache des Reichsblock-Aufrufs eine Anleihe an die bestehende republikanische Staatsordnung?
3. Den langwierigen Prozess der Auflösung der demokratischen Ordnung in Deutschland haben wir Ihnen in Kapitel 7 dargestellt. Es bleibt jedoch eine offene Frage,
welchen Zeitpunkt man als das Ende der parlamentarischen Demokratie fixieren
soll. Der Historiker Arthur ROSENBERG z. B. schließt seine Darstellung über die
Weimarer Republik bereits mit den Ereignissen im Frühjahr 1930 ab. Alles, was
dann noch folgt, wird bei ihm als ein Nachspiel nur skizziert.
Versuchen Sie, diese Sichtweise, die Geschichte Weimars mit dem Scheitern der
„Großen Koalition“ enden zu lassen, zu würdigen bzw. kritisch zu kommentieren.
4. Lesen Sie den folgenden Aufruf der SPD zur Reichspräsidentenwahl (27. 2. 1932):