1. α-Olefine, Diene und Cycloolefine können großtechnisch nur koordinativ polyme-
risiert werden. Zeigen und begründen Sie am Beispiel der Polymerisation von
Buten-1, warum es nicht radikalisch und ionisch geht.
2. Ethylaluminiumdichlorid und Bis(cyclopentadienyl)ethyltitanchlorid sind ein sehr
gut untersuchtes heterogenes Ziegler-Natta-System.
a) Was passiert beim Mischen von Ethylaluminiumdichlorid mit Bis(cyclopentadi-
enyl)ethyltitanchlorid? Warum ist der entstehende Komplex sehr stabil?
b) Was passiert beim Einleiten von Propen zum Katalysatorgesmisch?
c) Nun wird Wasserstoff eingeleitet. Beschreiben Sie (mit Formeln) die Reaktion.
Wird die Reaktion hierdurch vollständig abgebrochen? (Formeln).
3. Die Ziegler-Natta-Polymerisation kann man bezüglich der Molmasse durch Zugabe
von Wasserstoff begrenzen. Mit Wasserdampf kann man aber die gesamte Reaktion
abbrechen. Beschreiben Sie anhand von Formeln den Abbruch am Titankomplex.
4. Aus dem Metallocen/MAO-Katalysatorsystem Cp2ZrCl2/Al(CH3)3 ergibt sich eine
reaktive Species für die Polymerisation. Beschreiben Sie daran die Insertion von
Ethen.
5. Welche Vorteile hat die koordinative Polymerisation von Polyethylen zu HDPE in
der Gasphase
a) gegenüber der Lösungspolymerisation?
b) gegenüber der Suspensionspolymerisation?
6. Sie polymerisieren eine ω-Hydroxicarbonsäure. Um welche Art der Polymerisation
handelt es sich hier?
Welches Zahlenmittel des Polymerisationsgrades erreiche ich bei einem Umsatz von
98 %?
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G Einsendeaufgabe
7. Sie führen eine Polykondensation mit folgendem Monomer durch: HO-(CH2)5-
COOH. Berechnen Sie bei einem Umsatz von 50 % jeweils das Zahlenmittel und das
Massenmittel der Molmasse, die Polydispersität und die Uneinheitlichkeit. (Verwen-
den Sie zur Berechnung der Molmasse des Monomers bitte gerundete ganze Zahlen
für die Massen der Elemente.)
8. PBT-Fasern elastischer als PET-Fasern. Welche Einheiten in der Wiederholungsein-
heit sind für die Elastzität verantwortlich und warum?
9. Warum stellt man Polyamid-6,6 nicht durch Schmelzpolymerisation aus den Mono-
meren, sondern durch die AH-Salzmethode her? Geben Sie auch die Formel für das
AH-Salz an.
10. Polyamid-6,6 wird im geschmolzenen Zustand verstreckt. Dadurch erhöht sich die
Reißfestigkeit erheblich. Erklären Sie dies!
11. Polyamid-6,6 ist sehr reißfest, aber auch elastisch. Aramide sind noch reißfester,
aber praktisch nicht elastisch.
a) Erklären Sie die höhere Reißfestigkeit von Aramiden.
b) Erklären Sie die höhere Elastizität von Polyamid-6,6.