1. Aufgabe:
Der Historiker Lothar Kettenacker schrieb 1990 in einem Artikel der Wochenzeitung „Die Zeit“:
„Die Teilung Deutschlands war […] das weitgehend unbeabsichtigte Ergebnis der Einteilung Deutschlands in separate Besatzungszonen, die sich unter dem Einfluss des Kalten Krieges zu Staatsgrenzen verfestigten.“
(Quelle: Die Zeit Nr. 25 vom 15. Juni 1990)
Beschreiben Sie den Verlauf der von L. Kettenacker angesprochenen Entwicklung der Jahre 1945 bis 1949 in Grundzügen. Beziehen Sie die für diese Entwicklung prägenden historischen Fakten ein.
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2. Aufgabe:
Bundeskanzler Adenauer schrieb in seinen 1965 erschienenen „Erinnerungen“:
„Für ein besiegtes Volk wie das deutsche bedeutet auswärtige Politik etwas ganz anderes als für ein Volk, das sich in normalen Verhältnissen befindet. Solange wir nur Objekt der Politik anderer Mächte waren, war auch jede Innenpolitik […] sehr schwierig. Daher musste in erster Linie das Streben einer jeden Regierung unseres Landes zunächst darauf gerichtet sein, uns wieder zu einem freien, selbstständigen Faktor in der Außenpolitik werden zu lassen. Im Übrigen bedeutete in unserer Situation Außenpolitik gleichzeitig Innenpolitik, denn würde es uns auf Grund unserer Außenpolitik nicht gelingen, unsere Freiheit zu wahren, würden wir kommunistisch mit den entsprechenden innenpolitischen Konsequenzen.
Es würde die große Aufgabe der deutschen Politiker und der Politik der Westalliierten sein, den richtigen Augenblick zu sehen, in dem echte Verhandlungsbereitschaft bei Sowjetrussland vorhanden sein würde. Diese echte Verhandlungsbereitschaft der Russen würde sich dann ergeben, wenn sie einsähen, dass der Westen mindestens so stark wie Sowjetrussland war. […] Bis zu diesem Zeitpunkt mussten wir geduldig warten. Ich glaubte, dass dieser Tag umso schneller herankommen würde, je eher wir und die Westalliierten die Einigung Europas […] vollendeten. […] Gerade wir Deutsche, die wir im Spannungsfeld zwischen Ost und West liegen, hatten das größte Interesse daran, dass dieser Augenblick möglichst bald kam. Uns Deutschen lag nach all den Erfahrungen, die wir gemacht hatten, der Gedanke an Krieg absolut fern. Wir wollten den Frieden. Wir wollten aber auch unsere Freiheit, wir wollten die Wiedervereinigung Deutschlands und wir wollten ein einiges Europa. […]
Die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands durfte man nicht als eine Einzelfrage betrachten, die für sich allein gelöst werden könnte.“
(Quelle: Bender, D. & Epkenhans, M. u.a. (2006), Geschichte und Geschehen – Neuzeit, Leipzig S. 376)
a) Zeigen Sie anhand des Textes auf, welche Zielvorstellungen der Außen- und Deutschlandpolitik Adenauers zugrunde lagen.
b) Untersuchen Sie, inwieweit es mit der Außen- und Deutschlandpolitik, die von der Bundesrepublik während der Adenauer-Ära betrieben wurde, tatsächlich gelang, die genannten Zielvorstellungen zu verwirklichen. Beziehen Sie sich hierbei auf konkrete Ergebnisse dieser Politik.
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3. Aufgabe:
Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik in den fünfziger und sechziger Jahren wird oft als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet.
a) Benennen Sie ökonomische und politische Ursachen, die zum „Wirtschaftswunder“ beitrugen.
b) Zeigen Sie auf, welche sozialen und politischen Auswirkungen das „Wirtschaftswunder“ für Deutschland hatte.
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4. Aufgabe:
Beschreiben Sie die Position der SED im politischen und wirtschaftlichen System der DDR.
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5. Aufgabe:
Stellen Sie dar, wie in der Bundesrepublik der Adenauer-Ära einerseits, in der DDR andererseits mit der deutschen NS-Vergangenheit umgegangen wurde.
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