1. Exportkalkulation
Ein Hamburger Außenhandelsunternehmen erhält eine Anfrage nach einer Offerte
über 100 elektronische Geräte von einem Importhändler in Sydney. Auf den CIFAngebotspreis möchte der Importeur seine Handelsspanne von 12 % aufschlagen.
Als Zahlungsbedingung soll Kasse gegen Dokumente bei Schiffsankunft gelten. Die
Transportdauer beträgt normalerweise 32 Tage.
Daraufhin holt das Außenhandelsunternehmen von verschiedenen Herstellern Angebote ein und wählt das günstigste mit folgenden Bedingungen aus.
Verkaufspreis für 100 elektronische Geräte ab Lager Dortmund, seemäßig verpackt
und markiert 400.000,00 €. Der Hersteller ist bereit, einen Mengenrabatt von 5 % zu
gewähren und bei Barzahlung innerhalb von 10 Tagen 2 % Skonto.
Das Außenhandelsunternehmen arbeitet mit einer Handelsspanne von 16 % und hat
durchschnittliche Kapitalbindungskosten von 15 % p.a.
Für den Warentransport nach Sydney ermittelt das Außenhandelsunternehmen folgende Kosten:
• Transportdurchführung von einer Spedition, die die Geräte in Dortmund übernimmt und in Sydney wieder ausliefern lässt, zu einem Preis von 18.660,00 €.
Transportkosten fallen in Höhe von 2.150,00 € an.
• Für die Ausfuhr- und Zollabfertigung sowie die Bereitstellung von Dokumenten
werden 870,00 € veranschlagt.
• Eine Transportversicherung bietet Versicherungsschutz bei einer C-Deckung zuzüglich einer CIF-Schutzversicherung zu einer Versicherungsprämie von
3.100,00 € an.
a) Ordnen Sie die einzelnen Posten in ein Exportkalkulationsschema ein und ermitteln Sie den Barverkaufspreis des Importhändlers in Sydney.
b) Welche Beträge könnten bei einem Direktexport entfallen?
2. Preisgleitklauseln
Ein deutscher Exporteur möchte mit einem nordamerikanischen Importeur einen
Kaufvertrag über die Warenlieferung mit einem Auftragswert von 6.500.000,00 €
abschließen. Da aufgrund der großen Nachfrage nach dem Produkt von längeren
Lieferfristen mit zzt. 16 Monaten auszugehen ist, bietet der Exporteur zwei Alternativen an:
a) Es wird im Kaufvertrag eine Einseitigkeitsklausel dergestalt vereinbart, dass der
Gegenwert in Euro bei Lieferung mindestens 7.000.000,00 € betragen muss.
Durch diesen Preisaufschlag sollen die erwarteten Lohn- und Materialpreissteigerungen in den nächsten 16 Monaten aufgefangen werden.
b) Es wird eine Preisgleitklausel vereinbart, die die Lohn- und Materialpreissteigerungen insgesamt in ihrem jeweiligen Anteil am Produkt berücksichtigt:
• Materialanteil 38 %
• Lohnanteil 50 %
• fixer Preisbestandteil 12 %
Die Bestandteile für die (Preis-)Teilklausel lauten:
M 2.717.000,00 €
Mo 2.470.000,00 €
L 3.510.000,00 €
Lo 3.250.000,00 €
Für welche Alternative wird sich der Importeur entscheiden? Begründen Sie!
3. UN-Kaufrecht
Ein deutscher Exporteur schließt einen Kaufvertrag mit einem französischen Importeur über ein Containerschiff. Ist das UN-Kaufrecht anzuwenden?
4. Schiedsklausel
Ein Großhandelsunternehmen aus Hamburg und ein Einzelhandelsunternehmen
aus Chicago wollen einen Kaufvertrag schließen. Es soll das UN-Kaufrecht gelten.
Bei Streitigkeiten wollen sie die Schiedsgerichtsbarkeit der Internationalen Handelskammer in Paris anrufen.
Welchen Wortlaut sollte eine Schiedsklausel haben?
5. EU-Marktregulierung
Geben Sie zwei Beispiele zur EU-Marktregulierung, bei denen jeweils eine Importund eine Exportverteuerung vorliegen.
6. Incoterms®
Für den Außenhandel gibt es spezielle Klauseln, die international gültig sind, die
Incoterms®, die in vier verschiedene Gruppen eingeteilt sind. Nennen und definieren Sie diese vier Gruppen.