1. Aufgabenbereich: Abschreibungen und Zuschreibung
Eine zum Geschäftsjahresbeginn (Januar) angeschaffte Verpackungsmaschine mit Anschaffungskosten von 180 000 Euro ist auf sechs Jahre linear abzuschreiben. Am
Ende des zweiten Jahres tritt eine nachhaltige Wertminderung auf einen beizulegenden niedrigeren Wert von 100 000 Euro ein. Der Grund für die am Ende des zweiten Jahres vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfällt am Ende
des vierten Geschäftsjahres.
Berechnen Sie bitte für die gesamte Nutzungsdauer der Verpackungsmaschine die relevanten Abschreibungen, Zuschreibungen und Restbuchwerte.
Fertigen Sie bitte für Ihre Lösung eine Tabelle nach folgendem Schema an (Angaben in Euro).
2. Aufgabenbereich: Gesamtbewertung eines Unternehmens
Einem Hamburger Schifffahrtsunternehmen liegt ein Verkaufsangebot über ein Bremer Speditionsunternehmen vor.
Der Kaufpreis des Bremer Unternehmens soll 96 Mio. Euro betragen.
a) Das Hamburger Unternehmen rechnet damit, in den nächsten vier Geschäftsjahren mit dem Speditionsunternehmen die nachfolgend angeführten Einnahmenüberschüsse
(jeweils fällig am Jahresende) verdienen zu können:
1. Jahr: 13,1 Mio. Euro
2. Jahr: 14,8 Mio. Euro
3. Jahr: 16,9 Mio. Euro
4. Jahr: 20,4 Mio. Euro
Am Ende des vierten Jahres soll das Speditionsunternehmen wieder veräußert werden; die Geschäftsleitung des Hamburger Unternehmens hält einen Verkaufspreis von 90 Mio. Euro für realistisch.
Ermitteln Sie den Ertragswert des Bremer Speditionsunternehmens (Ausweis in Euro) und begründen Sie, ob sich der Kauf für das Hamburger Schifffahrtsunternehmen
unter den o. a. zahlenmäßigen Bedingungen lohnen würde, wenn
es eine Mindestverzinsung von 16% p.a. anstrebt.
Bitte verwenden Sie für Ihren – rechnerisch nachvollziehbaren – Lösungsweg die im vorliegenden Studienheft enthaltene relevante finanzmathematische Tabelle.
b) Angenommen, im Unterschied zum Aufgabenteil a) liegen dem Hamburger Unternehmen keine genauen Prognosen zu den in den nächsten vier Geschäftsjahren mit dem Speditionsunternehmen erzielbaren Einnahmenüberschüssen
vor.
Am Ende des vierten Jahres soll das Speditionsunternehmen – wie im Aufgabenteil
a) – veräußert werden; die Geschäftsleitung des Hamburger Unternehmens hält einen Verkaufspreis von 90 Mio. Euro für realistisch. Welche konstanten jährlichen Einnahmenüberschüsse (jeweils fällig am Jahresende; Ausweis in Euro) müsste das Hamburger Schifffahrtsunternehmen in
den nächsten vier Geschäftsjahren erwirtschaften, um eine Verzinsung von 16% p. a. zu erreichen?
Bitte verwenden Sie für Ihren – rechnerisch nachvollziehbaren – Lösungsweg die im vorliegenden Studienheft enthaltene relevante finanzmathematische Tabelle.
3. Aufgabenbereich: Bilanzpolitik und Jahresabschluss
Unter Bilanzpolitik versteht man das zielgerichtete Ausnutzen handels- und steuerrechtlicher Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte zur Beeinflussung des Jahresabschlusses.
Erläutern Sie kurz exemplarisch jeweils eine – sowohl handels- als auch steuerrechtlich zulässige – konkrete Maßnahme eines Unternehmens zur Bildung stiller
Reserven auf der Aktivseite sowie auf der Passivseite der Bilanz.
Begründen Sie kurz, inwiefern sich die Bildung stiller Reserven auf den Erfolgsausweis, die Ertragsteuerlast sowie auf den im Unternehmen verbleibenden bereinigten Nettocashflow (vgl. Studienheft BINA 3; Kapitel 1.1.5) auswirkt. Beziehen
Sie Ihre Überlegungen auf das Geschäftsjahr, in dem die stillen Reserven gebildet werden.
4. Aufgabenbereich: Bilanzanalytische Zusatzinformationen
Ein in Deutschland ansässiger Markenartikelproduzent von Schokoladeerzeugnissen hat seinen bundesweiten Umsatz in den beiden letzten Jahren um jeweils 8 % auf 420 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr steigern können.
Begründen Sie, ob die o. a. Daten ausreichen, um die Stellung (Lage und Entwicklung) des Unternehmens am Absatzmarkt fundiert beurteilen zu können. Machen Sie in Ihren Ausführungen deutlich, welche absatzmarktbezogenen Informationen
für eine aussagefähige Unternehmensbeurteilung relevant sind.