Musterlösung ESA INKO01-XX1-K02 ILS Geprüfter Bilanzbuchhalter IHK Note 1.0

1. Das rechtliche Fundament für Risikomanagement besteht aus deutschen und inter- nationalen Regelungen. Nennen Sie vier einschlägige Vorschriften.

2. Sie sind Chefbuchhalter der Sonnenschein GmbH, einem Hersteller von Photo- voltaikanlagen für Hausdächer. Die Solarzellenmodule erfreuen sich großer Beliebt- heit. Zur Attraktivität des Produktes trägt eine zehnjährige Garantiezeit bei. Hierzu gehört eine sogenannte Leistungsgarantie; nach 10 Jahren darf die technische be- dingte Einbuße bei der Stromerzeugung maximal 10 % betragen. Seit 8 Jahren wer- den diese Module aus asiatischer Produktion in Deutschland vertrieben; die ersten Kunden haben Messungen durchgeführt und bemängeln einen Leistungsabfall von über 10 %. Die Sonnenschein GmbH ist verpflichtet, nach 10 Jahren bei Unterschrei- ten der Toleranz einen nachträglichen Rabatt auf den Kaufpreis zu gewähren. Sollte ein Leistungsabfall von 13 % nachgewiesen werden, so sind 3 % vom Kaufpreis zu erstatten. Bisher wurde nichts unternommen.
a) Nennen Sie drei mögliche Risiken, die der GmbH aus diesem Sachverhalt erwachsen können.
b) Beschreiben Sie für die unter a) genannten Risiken drei Maßnahmen, die inso- weit ein funktionsfähiges internes Kontrollsystem schaffen.
c) Erkennen Sie unabhängig von diesem Sachverhalt weitere Risiken, die Unter- nehmen in der deutschen Solarindustrie unterliegen?

3. Welche Empfehlungen und Grundsätze sind beim erstmaligen Aufbau eines IKS zu beachten?
4. Beschreiben Sie das 4-Augen-Prinzip in seinen beiden Ausprägungen.

5. Erläutern Sie die Funktion des Stammdatenbeauftragten.

6. Nennen Sie vier Fraud-Indikatoren.

7. Nennen Sie die Bedingungen des Betrugsdreiecks. Welche Bedingung hat den größ- ten Einfluss auf arglistige Handlungen? An welcher Stelle/Bedingung hat eine Organisation die größten Abwehrmöglichkeiten?

8. Beschreiben Sie die grundsätzliche Funktion einer Whistleblower-Hotline und nennen Sie jeweils zwei Vor- und Nachteile.