Ausgangssituation zu Aufgabe 1. bis 4.
Die Seniorendomizil GmbH betreibt in einem Landkreis 20 Kleinstpflegeheime mit dem Ziel, Pflege und individuelles Wohnen für ältere Menschen in einem familiären Umfeld zu ermöglichen. Insgesamt sind in den Einrichtungen rund 600 Mitarbeiter (Pflegekräfte, hauswirtschaftliche Kräfte, Sozialarbeiter) beschäftigt. Die Pflegeangebote umfassen Kurzzeit-, Langzeit- und Tagespflege und werden ergänzt durch Leistungen von Therapeuten und Fachkräften in den Gebieten Ernährungsberatung, Ergo- und Physiotherapie und Logopädie. In den einzelnen Einrichtungen sind auch ehrenamtliche Mitarbeiter in der Sozialbetreuung der Bewohner tätig.
Abrechnung, Buchhaltung, Controlling, Heimaufnahme, Personalmanagement und Öffentlichkeitsarbeit werden zentral von der Verwaltung gesteuert und es wird zentral auch IT-Support geleistet. Diese Bereiche sind dem Leiter der Verwaltung, der eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeitet, direkt unterstellt. Personaleinstellungen wie auch andere Aufgaben erfolgen weitgehend autonom in den einzelnen Einrichtungen. So verantwortet jeder Heimleiter die wirtschaftliche Führung seiner Einrichtung. Synergien sollen durch möglichst einheitliche Prozesse erreicht werden.
1. Aufgabe:
Für das QM-Handbuch soll die Aufbauorganisation des Unternehmens dokumentiert werden.
a) Stellen Sie die Aufbauorganisation der Seniorendomizil GmbH vereinfacht grafisch dar.
b) Beschreiben Sie, um welche Organisationsform es sich handelt und welche Vorteile und Nachteile damit verbunden sind.
c) Erläutern Sie den Nutzen eines Organigramms.
2. Aufgabe:
Der Geschäftsleitung soll eine Stabsstelle „Qualitätsmanagement“ zugeordnet werden. Bislang sind Mitarbeiter in den einzelnen Einrichtungen als Qualitätsbeauftragte eingesetzt. Auch gibt es einen gemeinsamen Qualitätszirkel. Sie werden von der Geschäftsleitung beauftragt, die Stellenbeschreibung vorzubereiten.
a) Beschreiben Sie drei Aufgaben dieser Stabsstelle.
b) Nennen Sie drei Kommunikationsbeziehungen der Stabsstelle Qualitätsmanagement.
3. Aufgabe:
In mehreren Workshops des Führungskreises unter Leitung der Geschäftsführung zur prozessorientierten Unternehmensorganisation und den grundsätzlichen Kundenanforderungen wurde das Prozessmodell des Seniorendomizils in die drei Gruppen Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse strukturiert und in einer Prozesslandkarte visualisiert. Als Kernprozesse wurden dabei Heimaufnahme, Pflege, hauswirtschaftliche Versorgung und Angehörigenarbeit identifiziert.
Erläutern Sie die drei Prozessarten und führen Sie jeweils drei mögliche Beispiele für Führungs- und Unterstützungsprozesse für die Seniorendomizil GmbH an.
4. Aufgabe:
In einigen Einrichtungen der Seniorendomizil GmbH kommt es immer wieder zu Ärger zwischen den Mitarbeitern der hauswirtschaftlichen Versorgung und dem Pflegepersonal. Anlass ist die Essensversorgung der Bewohner. Das hauswirtschaftliche Personal bringt die Speisewägen in die Wohnbereiche. Die Verantwortung für das Verteilen und Abräumen ist nicht klar geregelt und führt zu Konflikten und Unzufriedenheit der Bewohner.
a) Erklären Sie an diesem Beispiel die Begriffe Schnittstelle und interne Kunden-Lieferanten-Beziehung.
b) Führen Sie jeweils ein weiteres selbst gewähltes Beispiel für eine Schnittstelle und interne Kunden-Lieferanten-Beziehung im Bereich der Seniorendomizil GmbH an.
c) Entwickeln Sie zwei Vorschläge, um Schnittstellenprobleme zu lösen.
Ausgangssituation zu Aufgabe 5.
Der Pflegedienst Flott möchte seine Prozessabläufe optimieren. In einem ersten Schritt steht der Neuaufnahmeprozess von Patienten aus dem Krankenhaus an, da es sich hier um einen Kernprozess handelt. Viele ältere Menschen kommen nach einem Sturz mit Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus, werden pflegebedürftig und benötigen einen Pflegedienst. Bisher erfolgte in solchen Fällen in der Regel ein Anruf durch den Sozialen Dienst des jeweiligen Krankenhauses einige Tage vor der Entlassung. Es wurden die Stammdaten (Name, Alter, Krankenkasse, Angehörige, Diagnose), geplanter Entlassungstermin und möglicherweise Anforderungen zu Hilfsmitteln bzw. Einstufung in die Pflegebedürftigkeit mitgeteilt. Am Entlassungstag brachte der Patient dann einen Überleitungsbogen (von der Pflege) und einen Arztbrief mit nach Hause.
Der Pflegedienst Flott möchte nun die Neuaufnahme verstärkt am Kundennutzen ausrichten und auf diese Weise auch eine kontinuierlich hohe Auslastung sicherstellen. Er beauftragt Sie mit dieser Aufgabe.
5. Aufgabe:
a) Definieren Sie den Prozess, die Schnittstellen und die Kundenanforderungen.
b) Entwickeln Sie ausgehend von den Kundenanforderungen einen Vorschlag zur Prozessgestaltung und beschreiben Sie die Umsetzung.