Ausgangssituation
Die Donauwerkstatt GmbH, eine Einrichtung des gemeinnützigen Vereins Integra e.V., ist eine anerkannte Werkstätte für behinderte und psychisch kranke Menschen im Sinne des SGB IX. Derzeit stehen in drei regionalen Betriebsstätten mit rund 350 Arbeitsplätze zur Verfügung. Hinzu kommen 25 Förderplätze für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen. Das Personal in den Betriebstätten und in der Zentrale (Verwaltung/kaufmännischer Bereich) der Donauwerkstatt GmbH umfasst insgesamt 100 Beschäftigte.
Kunden aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe bietet die Donauwerkstatt GmbH ein breites Leistungsspektrum in folgenden Bereichen:
• Metallverarbeitung
• Montage (Elektro, Industrie)
• Papier und Verpackung
• Großküche mit Mittagsverpflegung für Kindertagesstätten und Schulen
Folgende Erfahrungen sind der Anlass, dass sich das Unternehmen zukünftig systematischer mit der Ressource Wissen beschäftigen will:
a) Mitarbeiter im Vertrieb verhandeln mit (potenziellen) Kunden, ohne dass es zu einem Auftrag kommt. In den Berichten steht: „Kein Abschluss“. Die Gründe dafür werden nicht weiter dokumentiert und analysiert.
b) Mehrere langjährige Kunden haben sich in letzter Zeit in der Zentrale über fehlerhafte Auslieferungen beschwert. Die Beschwerden bzw. Verbesserungsvorschläge werden von den zentralen Mitarbeitern zur Kenntnis genommen. In den jeweiligen Fertigungsbereichen der einzelnen Betriebsstätten kommen diese Beschwerden allerdings nur sporadisch an.
c) Ein Förderprojekt wurde abgeschlossen. Die Projektergebnisse werden wie immer in einem umfangreichen Bericht festgehalten. Der Projektverlauf und die Erfahrungen im Laufe des Projektes werden nicht näher dokumentiert.
d) Drei Meister und mehrere Mitarbeiter in der Zentrale sind im letzten Jahr aus dem Unternehmen ausgeschieden. Andere und die neu eingestellten Mitarbeiter verfügen nicht über die gleichen Erfahrungen, das gleiche „Know-how“. Mit den hinterlassenen persönlichen Ablagen/Dokumenten kann wenig angefangen werden.
e) Benötigtes Wissen wird, am individuellen Bedarf orientiert, in der Regel extern eingekauft. Das erworbene Wissen wird nach individuellem Ermessen dokumentiert, abgelegt oder auch nicht.
1. Aufgabe:
Zeigen Sie auf, zu welchen Konsequenzen diese Situationen (a–e) für das Unternehmen führen.
2. Aufgabe:
Erläutern Sie fünf Maßnahmen, mit denen der Umgang mit Wissen bei der Donauwerkstatt GmbH verbessert werden kann. Nehmen Sie dabei Bezug auf die Ausgangslage (Situationen a–e).
3. Aufgabe:
Wie könnte das Unternehmen sicherstellen, dass die jeweiligen Maßnahmen im Rahmen des Wissensmanagements auch von den Mitarbeitern mitgetragen bzw. angewendet/genutzt werden? Geben Sie zwei Empfehlungen.