Ihr Freund F. ist Ihnen bekannt als Hunde- und Katzenliebhaber, der nichts falsch machen möchte. Heute hat er eine Frage: Er hat auf einer Futterdose den Aufdruck gesehen: „Mit Vitaminen als natürlichen Antioxidanzien“.
Nun möchte er Genaueres wissen:
a) Welches Vitamin mit antioxidativer Wirkung ist Ihnen bekannt?
b) Ihr Freund meint, Vitamine könne man doch auch überdosieren. Wie schätzen Sie bei diesem Vitamin die Gefahr ein?c) Erklären Sie F.: Was bewirkt dieses Vitamin im Organismus von Hund und Katze?
d) Beschreiben Sie bitte mögliche Wechselwirkungen mit anderen Vitaminen oder Mineralstoffen.
Folgende Aussagen über Fertigfutter sind in manchen Internetforen zu lesen:
a) „Da sind Füllstoffe drin wie Sägespäne oder Pappe oder sogar Reifenabrieb!“
b) „Tierische Nebenprodukte bestehen vor allem aus Horn, Hufen, Federn, Krallen. Die liefern kaum Nährstoffe und sind schwer verdaulich!“
c) „Die Futterhersteller mischen künstliche Aromen als Appetitanreger unter oder um ranziges Futter zu kaschieren. Die können süchtig machen!“
d) „Die Hersteller mischen auch Urin und Zucker unter, das ist sehr schädlich!“
e) Je weniger Zusatzstoffe ein Futter hat, desto besser ist es! Am besten man nimmt Futter mit der Aufschrift „,Ohne Zusatzstoffe!ʻ“
Überlegen Sie, wie diese Ansichten bei Tierbesitzern zustande kommen könnten. Was würden Sie einem Tierbesitzer in der Beratung zu den jeweiligen Punkten antworten?
Eine Tierhalterin hat ihren Riesenschnauzermischling Chewie von Trockenfutter auf proteinreiches Nassfutter ohne Getreide umgestellt. Jetzt hat der 30 kg schwere Chewie heftige Blähungen, der Kot ist durchfällig und der Hund muss viel öfter hinaus. Der Tierarzt meint, es liege an dem höheren Proteingehalt im Nassfutter, und rät, wieder ein gutes Trockenfutter zu geben. Die Besitzerin überlegt, ob sie stattdessen für ihren 5-jährigen Rüden kochen soll. Sie arbeitet halbtags in einem Büro, der Hund darf mit. Es hat allerdings schon Beschwerden der Kollegen wegen der Blähungen gegeben. Chewie hat einen BCS von 4 bei normaler Aktivität. Unverträglichkeiten sind nicht bekannt.
a) Welche Fragen stellen Sie der Tierhalterin?
b) Stellen Sie den täglichen Protein- und Energiebedarf dieses Hundes fest. Was müssen Sie dabei beachten?
c) Stellen Sie eine Beispiel-Tagesration für Chewie zusammen.
d) Erstellen Sie einen Wochenfutterplan für Chewie und geben Sie der Halterin Tipps für die Umsetzung.
Beaglehündin Kessie ist 3 Monate alt und wiegt 4,5 kg. Das Normalgewicht der Mutter ist ca. 10 kg. Kessie erhält Trocken-Fertigfutter mit der folgenden Deklaration:
Analytische Bestandteile:
Rp: 38 %, Rfe: 21 %, Ra: 7,5 %, Rfa: 3,5 %, Calcium: 1,6 %, Phosphor: 1,1 %
Fütterungsempfehlung:
ca. 150 g pro Tag
Zusammensetzung:
24 % Hühnerfleischmehl, 18 % Hühnerfleisch, 12 % Kartoffeln, 10 % Kartoffelmehl, 8 % Lachs, 5 % Hühnerfett, 4 % Pute, 4 % Kabeljau, 4 % Äpfel, 4 % Lachsöl, 3 % Hühnerleber, 1 % Möhren, 1 % Spinat, 1 % Erbsen, dazu noch < 1 %: Rosmarin, Thymian, Pfefferminze, Löwenzahn, Petersilie, Cranberries, Flohsamen, Mannan-Oligosaccharide, Fructo-Oligosaccharide, Yucca schidigra
Zusatzinfo: Yucca schidigera ist eine Palmlilienart, deren Extrakt (YSE) Blähungen bei Hunden verringert und bei Hunden und Katzen die Ammoniakkonzentration im Kot und damit den Geruch reduzieren kann.
a) Bestimmen Sie den Energie- und Proteingehalt der empfohlenen Tagesration. Die umsetzbare Energie können Sie mit den angegebenen analytischen Bestandteilen nach Atwater-Faktoren für Fertigfutter (siehe BTI02, Abschnitt 3.3.1) oder genauer mit unserem Rechentool berechnen.
Auf den wiederholten Ratschlag von deren Tochter besucht ein älteres Ehepaar Ihre Beratungsstelle. Ihre Auf Drängen der Tochter sucht ein älteres Ehepaar Ihren fachlichen Rat. Die Kleinspitzhündin Rieke, 6 Jahre alt, sei mit ihren 6,5 kg Gewicht zu dick. Das Ehepaar ist ratlos, denn eigentlich bekommt der Hund nur ganz wenig Futter, beide gehen täglich ca. 1 Stunde (zusammengerechnet) mit Rieke spazieren und werfen auch Bällchen. Und wirklich dick sei der Hund doch gar nicht, er habe nur so viele Haare. Wenn sie ihn baden, ist er viel dünner!
Wie gehen Sie hier vor? Nennen Sie die ersten vier Schritte einer Beratung bei Übergewicht, und geben Sie ein Beispiel, wie Sie das Ehepaar ansprechen würden.