1. Der Antarktische Krill (Euphausia superba) ist eine zum Zooplankton zählende Krustentierart, die innerhalb des Südpolarmeeres Tiefen von bis zu 300 m besiedelt. Im Tagesverlauf vollzieht der Krill Vertikalwanderungen. Das Temperaturoptimum
dieser Art liegt zwischen 1 °C und 2 °C. Die Larven des Krills, die sehr empfindlich auf pH-Wert-Änderungen reagieren, ernähren sich hauptsächlich von Eisalgen auf der Unterseite des Packeises. In den letzten Jahren hat die Krillfischerei stark zugenommen. Grund hierfür ist u. a. die Verwendung des Kleinkrebses als Futtermittel in
Zuchtlachsfarmen.
a) Inwiefern bedrohen der Klimawandel und die Überfischung des Krills das antarktische Nahrungsnetz? Gehen Sie bei der Erklärung auf die Begriffe abiotische Faktoren, ökologische Potenz und Konsument ein.
b) Nennen bzw. beschreiben Sie das Biotop, das Habitat sowie die ökologische Nische des Antarktischen Krills.
c) Beurteilen Sie die Ernährungsweise des Bartenwals hinsichtlich der Produktivitätseffizienz. Welcher Anteil der ursprünglich fixierten Energie findet sich im Wal wieder? Inwiefern leisten Größe und Form der Tiere einen wichtigen Beitrag zur Energieersparnis?
d) Stellen Sie das Phytoplankton dem Bartenwal gegenüber. Welche beiden grundverschiedenen Vermehrungsstrategien verfolgen die beiden Lebewesen jeweils?
2. Ratten gelangten als eingeschleppte Neozoen nach Jamaika und vermehrten sich explosionsartig. Zur Eindämmung der Rattenplage wurde eine weitere fremde Säugetierart in Jamaika angesiedelt: der Mungo. Die Rattenpopulation wurde nach Einführung des spezifischen Räubers erfolgreich eingedämmt, zeitversetzt hatte sich allerdings die Anzahl der Mungos dramatisch erhöht. Um ihren Fortbestand zu sichern, fraßen diese nun auch Vögel, Eidechsen, Schlangen und Amphibien. Einen natürlichen Feind besaßen die Mungos auf Jamaika nicht. In der Folgezeit nahm die Population zuckerrohrschädigender Insekten besorgniserregend zu.
a) Benennen Sie die Art der Schädlingsbekämpfung, um die es sich in diesem Beispiel handelt. Nennen Sie eine weitere Form der Schädlingsbekämpfung mit entsprechendem Beispiel.
b) Lässt sich an dem vorgestellten Beispiel das idealisierte Modell der Räuber-Beute-Beziehung nach Lotka und Volterra anwenden? Welchen Typ Räuberorganismus stellt der Mungo dar?
c) Welches Wachstumsmodell würden Sie der Vermehrung des Mungos zuordnen? Begründen Sie Ihre Entscheidung.
d) Stellen Sie sich vor, es gäbe einen Parasiten, der ausschließlich den Mungo befällt. Nehmen Sie Stellung zum Einsatz eines solchen spezifischen Parasiten. Definieren Sie den Begriff Parasitismus.
e) Ermitteln Sie den Grund, der zu dem massiven Anstieg des Zuckerrohrschädlings geführt haben kann.