1 Aufgabe 1:
1.1 Die Systematik der Ökotoxikologie wird unter anderem über den Eintrag
von Schadstoffen definiert. Welche 3 Medien (Kompartimente) des Stoffeintrages
und des Transportes in die Umwelt stehen im Vordergrund?
3 Pkt.
1.2 Welche Stoffeinträge wirken eher lokal, welche eher global, welche sowohl
als auch? Machen Sie 3 Aussagen zum Stofftransport. (Länge Ihrer Antwort:
ca. 4–6 Sätze)
4 Pkt.
1.3 Die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) werden als Stoffe eingestuft, die
die öffentliche Gesundheit durch Ozonabbau in der Atmosphäre schädigen.
Ein Vertreter, das Trichlorfluormethan CFCl3 – auch R 11, Freon 11 –
erhält deshalb folgende GHS-Einstufung:
Die Ozonschicht schädigend Kategorie 1,
H 420 schädigt die öffentliche Gesundheit und die Umwelt durch Ozonabbau
in der äußeren Atmosphäre, akute Toxizität Kategorie 4,
H 312 gesundheitsschädlich bei Hautkontakt, Signalwort Achtung (Stoffrichtlinie:
umweltgefährlich und gesundheitsschädlich)
Erklären Sie, wie die FCKW sich in der Luft verhalten und stellen Sie die
chemisch-physikalischen Vorgänge in der Umwelt dar, die zu Herstellungs-
und Verwendungsbeschränkungen (EU 1005/2009 und 2037/2000/
EG, ChemOzonSchichtV, 2. BimSchV) geführt haben. (Länge Ihrer Antwort:
ca. 3 Sätze).
4 Pkt.
1.4 Nennen Sie 4 Anwendungsgebiete, wo FCKWs früher eingesetzt wurden.
4 Pkt.
1.5 Welche gasförmigen Kohlenwasserstoffe oder Stickstoffverbindungen tragen
ebenfalls zu diesen Umwelteffekten bei? Nennen Sie zwei Verbindungen
mit einem entsprechenden Potenzial, die mit den Auswirkungen in Verbindung
gebracht werden.
4 Pkt.
1.6 Was verstehen Sie unter dem Begriff Bioakkumulation bzw. Bioakkumulationsfaktor?
Erläutern Sie die Bedeutung der Begriffe anhand von aquatischen
Umweltmilieus. (Länge Ihrer Antwort: ca. 2 Sätze)
5 Pkt.
ChFA 17 / 1114 N 2
1.7 Für den Octanol/Wasser Koeffizient (log Pow) liegen Ihnen folgende Werte
vor:
Welche Erkenntnis ziehen Sie daraus für die Bioakkumulation der Stoffe
und das Verhalten in der Umwelt? (Länge Ihrer Antwort: ca. 2 Sätze)
5 Pkt.
1.8 Welche Schlussfolgerungen für das Schadenspotenzial in der Umwelt (hier
beispielhaft für Wasserorganismen) ziehen Sie aus der Erkenntnis, dass
der Begleitstoff 1,2 Dichlorbenzol biologisch nicht leicht abbaubar (58 % in
20 h) ist? Anmerkung: Dieser Stoff ist nach GHS akut und chronisch
gewässergefährdend, Kategorie 1 (H 400 und H 410), es liegt Einstufung
in Wassergefährdungsklasse 2 vor.
Welche Beiträge liefern Toxizitätstests, welche Abbaubarkeitstests? (Länge
Ihrer Antwort: ca. 2 Sätze)
4 Pkt.
Summe: 33 Pkt.
2 Aufgabe 2:
2.1 Welche zwei häufig entstehenden umweltgefährdenden Gase reichern sich
im Boden über die Niederschläge an und welche Folgen hat das für den
Boden? (Länge Ihrer Antwort: 1 Satz)
2 Pkt.
2.2 Welche akut toxischen Eigenschaften dieser Gase auf Lebewesen sind
Ihnen noch bekannt? (Nennen Sie 1 Aspekt)
2 Pkt.
2.3 Welche zwei technischen Vorrichtungen sehen Sie in einer Feuerungsanlage
(Verbrennungskraftwerk) für die beiden Gase vor, nachdem Sie
Primärmaßnahmen bei der Feuerungstechnik ausgeschöpft haben? Welche
chemischen Prozesse finden dort statt?
5 Pkt.
Stoff log Pow T (°C)
1,4 Dichlorbenzol 3,37 25
2,2',4,4',5-Pentachlorbiphenyl 6,410 Umgebung
Diethylether 0,833 20
Methanol -0,824 19
ChFA 17 / 1114 N 3
2.4 Die 13. BImSchV konkretisiert die Anforderungen, die an Großfeuerungsund
Gasturbinenanlagen gestellt werden und nennt für Feuerungsanlagen
für feste und flüssige Stoffe einen Grenzwert für Dioxine und Furane von
0,1 ng/m3. Welche Erklärung in Hinblick auf die Anlagen und deren Entstehungsursache
haben Sie, dass für diese Stoffe ein Luftgrenzwert aufgestellt
wurde? Welche Stoffeigenschaften machen die Stoffgruppen PCB,
Dioxine und Furane besonders problematisch in Hinblick auf ein Entweichen
in die Umwelt? Welche Eigenschaft ist hier besonders zu berücksichtigen?
5 Pkt.
Summe: 14 Pkt.
3 Aufgabe 3:
3.1 Der § 23 des Kreislaufwirtschaftgesetz (KrWG) legt dem Hersteller und
Entwickler eine Produktverantwortung auf.
Welche Grundsätze sind dabei zu beachten? (Nennen Sie 3 Aspekte)
5 Pkt.
3.2 Was müssen Sie bei der Sammlung bzw. Abfalltrennung und Zwischenlagerung
gefährlicher Abfälle insbesondere in Hinblick auf Gewässer- und
Bodenschutz immer beachten? Wie setzen Sie die Grundsätze der Abfallwirtschaft
um? (Nennen Sie 3 Aspekte)
5 Pkt.
3.3 Welche Anforderungen gibt es für den Transport dieser Stoffe? (Nennen
Sie 1 Aspekt)
5 Pkt.
3.4 Was müssen Sie in Hinblick auf das Eluationsverhalten zum Kontakt mit
Wasser (Niederschläge) beachten? Welche einfache, bekannte physikalisch/
chemische Kenngröße, die für die meisten flüssigen, festen und gasförmigen
Stoffen bestimmt werden kann, ziehen Sie zur Gefährdungsabschätzung
auf jeden Fall heran? Für welche Gemische bzw. Abfallarten ist das
besonders kritisch?
5 Pkt.
3.5 Legen Sie dar, welche Abfälle (Abfallarten), unter diesem Aspekt betrachtet,
besonders hohes Problempotenzial zum Beispiel hinsichtlich einer
langfristigen Ablagerung haben. Berücksichtigen Sie dabei die stofflichen
Eigenschaften.
5 Pkt.
ChFA 17 / 1114 N 4
3.6 Der produktionsintegrierte Umweltschutz ist heute europaweit regulatorisch
verankert. Beschreiben Sie drei bis vier grundlegende Maßnahmen
bzw. Themenfelder eines solchen Umweltschutzkonzeptes, die nirgendwo
fehlen sollten.
5 Pkt.
3.7 Welche Effekte (Vorteile, Ziele) können Sie mit Ökobilanzen bzw. mit Produkt-,
Energie- oder Abfallbilanzen erreichen? Welche Schritte gehen Sie
bei der Erstellung einer Ökobilanz? Nennen Sie einen Aspekt. (Länge
Ihrer Antwort: ca. 4 Sätze)
5 Pkt.
Summe: 35 Pkt.
4 Aufgabe 4:
4.1 Welche Metalle werden in der Trinkwasserverordnung begrenzt? Warum
können die Stoffe ins Trinkwasser gelangen? Welche Maßnahmen empfehlen
Sie zur Einhaltung dieser Werte für den Bilanzraum: Wasserabgabeunternehmen
bis Endverbraucher? (Länge Ihrer Antwort: ca. 2–3 Sätze)
4 Pkt.
4.2 Die Kontaminantenverordnung (1881/2006 EU) legt für eine Reihe von
Stoffen, darunter auch Quecksilber und Schwermetalle, in diversen
Lebensmitteln, z. B. in Fischen, Muscheln und Krebstieren, Höchstwerte
vor und verfolgt das Ziel, Stoffeinträge (auch in aquatischen Systemen)
senken zu wollen.
Wo setzen als allererstes betriebliche Maßnahmen zur Reduzierung der
Stoffeinträge in aquatische Systeme an? Welches nationale Gesetz regelt
dies? (Länge Ihrer Antwort: ca. 1–2 Sätze)
4 Pkt.
4.3 Welche Maßnahmen empfehlen Sie zur Umsetzung umweltpolitischer Zielsetzung
für aquatische Systeme (Gewässerbewirtschaftung zusätzlich zu
Maßnahmen aus 4.1 und 4.2)?
Hinweis: Denken Sie an die Maßnahmen nach dem Stand der Technik.
4 Pkt.
4.4 In der Metallbe- und verarbeitung fallen metallhaltige Prozesswässer an.
Das am Metall anhaftende Abwasser aus der Entfettung beispielweise
kann aufbereitet werden, um bestimmte längere Standzeiten sicherzustellen.
Welche physikalischen Abwasserbehandlungen nach dem Stand der
Technik sind Ihnen bekannt? Nennen Sie drei, die für die Industriezweige
ChFA 17 / 1114 N 5
infrage kommen und bewerten Sie kurz den Einsatz unter Berücksichtigung
energetischer, stofflicher und technologischer Aspekte. (Länge Ihrer
Antwort: ca. 4 Sätze)
4 Pkt.
4.5 Welche physikalische-chemische Anforderung müssen Sie bei Einsatz von
Tensiden (Detergenzien) in industriell hergestellten Reinigungsmitteln
berücksichtigen? (Länge Ihrer Antwort: 1 Satz)