1. Aufgabe:
Bereits seit einigen Jahren bietet die ABC GmbH ein großes Sortiment an Akkuwerkzeugen unter einer eigens dafür entwickelten Handelsmarke an.
Ca. 70 % der angelieferten Bestände werden zunächst als vollständige Paletten in der Halle A, dem Einheitenlager des Logistikzentrums, eingelagert. Dort kommt die chaotische Lagerung als Ordnungssystem zur Anwendung. Die übrigen Bestände werden verkaufsfertig in der Halle B in Fachbodenregalen gelagert. Dort kommt das Festplatzsystem als Ordnungssystem zur Anwendung.
In einer Fachbodenregalanlage sollen 384 Akkuwerkzeuge eingelagert werden. Die Werkzeuge haben ein Gesamtgewicht von 2 304 kg. Die erweiterbare Fachbodenregalanlage hat aktuell sechs Felder und eine maximale Gesamtbelastung von 1 800 kg.
Zurzeit befinden sich in jedem Feld fünf Fächer. Die maximale Fachlast beträgt 50 kg. Die maximale Feldlast beträgt 300 kg.
a) Beschreiben Sie das System der Festplatzlagerung.
b) Beschreiben Sie zwei Vorteile der Festplatzlagerung.
c) Beschreiben Sie das System der chaotischen Lagerung.
d) Beschreiben Sie zwei Vorteile der chaotischen Lagerung.
e) Berechnen Sie die maximale Anzahl der Akkuwerkzeuge, die ohne weitere Fächer in die Regalanlage eingelagert werden können.
f) Bestimmen Sie die maximale Anzahl zusätzlicher Fächer, die unter Berücksichtigung der Feldlast in die Regalanlage eingebaut werden dürfen.
g) Berechnen Sie die Anzahl der Regalfelder, die notwendig ist, um alle 384 Akkuwerkzeuge einzulagern. Unterstellen Sie hierbei die Fachanzahl, die sich aus Aufgabe 4f) ergibt.
h) Berechnen Sie die gewichtsmäßige prozentuale Auslastung der Regalanlage, wenn alle 384 Akkuwerkzeuge eingelagert sind.
[. . .]
<Pkt.>/20 Pkt.
2. Aufgabe:
Ihr Unternehmen entscheidet sich, die Lagerung der Güter an einen Fremdlagerhalter zu vergeben.
a) Beschreiben Sie die folgenden Formen der Fremdlagerung:
• Trennungslagerung
• Sammellagerung
• Mietlagerung
b) Beschreiben Sie drei Varianten eines Lagerscheines und stellen Sie die rechtliche Bedeutung des Lagerscheines dar.
c) Der Geschäftsleitung Ihres Unternehmens liegt ein Angebot eines Dienstleisters über 195 Euro pro m³ Lagerraum vor.
Die tatsächlichen jährlichen Kosten für die nicht genutzten eigenen Lagerkapazitäten stellen sich wie folgt dar:
Fixkosten: 300 000 Euro
Variable Kosten: 55 Euro pro m³
Berechnen Sie, wie viel Lagerkapazität Ihr Unternehmen mindestens anmieten muss, damit das Angebot kostendeckend ist.
[. . .]
<Pkt.>/20 Pkt.
3. Aufgabe:
In der Lagerhalle B Ihres Unternehmens werden 50 schnelldrehende Artikel nach dem Prinzip der Blocklagerung eingelagert. Die Lagerung erfolgt dabei auf festen Lagerplätzen. Die sonst im Unternehmen übliche Fifo-Strategie findet hier keine Anwendung.
a) Beschreiben Sie das Fifo-Prinzip und stellen Sie dar, ob dies in obiger Konstellation anzuwenden wäre.
b) Nach Abschluss der Inventurarbeiten regen Ihre Mitarbeiter an, die Inventur zukünftig als Stichprobeninventur durchzuführen.
Beurteilen Sie diesen Vorschlag anhand von zwei Kriterien.
[. . .]
<Pkt.>/10 Pkt.
4. Aufgabe:
Im Fertigwarenlager wird eine eigene Zone für die neuen Produkte geplant.
Aus der Marketingabteilung erhalten Sie folgende Daten:
• Abmessungen: Breite 39 cm, Tiefe 59,5 cm, Höhe 41 cm
• Einzelgewicht: 24 kg
• Lagerung auf einer Europalette
• maximale Gesamthöhe der Ladeeinheit: 180 cm
• Eigengewicht je Palette: 22 kg
Daten der Regaleinheit
• Regalhöhe: 9,1 m, oberste Auflagemöglichkeit: 8,6 m
• Regalbreite: 270 cm
• Regaltiefe: 120 cm
• Traversenhöhe: 15 cm
• Die unterste Palette wird auf dem Boden gelagert
• Spielraum zwischen Oberkante Palette und Traverse: mindestens 18 cm
• Regalfachhöhe: 200 cm
• Raumhöhe des Lagers: 13 m
a) Berechnen Sie, wie viele Palettenplätze für die folgenden Produkte benötigt werden:
Mindestbestand: 200 Stück
Höchstbestand: 1 200 Stück
b) Berechnen Sie die Anzahl der notwendigen Regalfelder.
[. . .]
<Pkt.>/16 Pkt.
5. Aufgabe:
Ihr Vorgesetzter informiert Sie darüber, dass die dezentralen Lagerhäuser zukünftig zu einem Zentrallager zusammengefasst werden.
a) Beschreiben Sie drei mögliche Gründe für dieses Vorgehen.
b) Stellen Sie die zwei mögliche Nachteile der zentralen Lagerhaltung dar.
[. . .]
<Pkt.>/10 Pkt.
6. Aufgabe:
Ihre Mitarbeiter beklagen sich bei Ihnen, dass die Regalgänge zu lang und zu eng sind – es kommt während der Ein- und Auslagerungsvorgänge immer wieder zu Behinderungen. Für das relativ kleine Materialsortiment mit großen Mengen pro Materialnummer mangelt es zudem oft an Bereitstellungsflächen für ein- und ausgehende Güter.
Es kommt bei der täglichen Arbeit häufig zur Verwechselung von Ladungsträgern, was zu Suchaufwand, Fehlern bei der Einhaltung des vorgeschriebenen FiFo-Prinzips, zu Kundenreklamationen und Demotivation bei den Mitarbeitern führt.
Das Platzangebot zur Vergrößerung dieses Bereiches ist erschöpft.
Sie bekommen die Aufgabe, das Problem zu lösen. Die Geschäftsführung hat Ihnen bereits signalisiert, dass der Bau einer neuen Lagerhalle oder der Kauf eines automatischen Lagersystems nicht möglich ist.
Daher soll es bei einer konventionellen Lösung bleiben.
a) Beschreiben Sie eine mögliche kostengünstige, technische Alternative, die Sie der Geschäftsführung vorschlagen könnten.
b) Beschreiben Sie drei Verbesserungen gegenüber der aktuellen Situation.
c) Erläutern Sie eine organisatorische Änderung, die eine kurzfristige Lösung bringen könnte.
d) Stellen Sie zwei Maßnahmen dar, mit denen Sie Ihre Mitarbeiter in die Problemlösung einbeziehen könnten.