In dem Unternehmen, in dem Sie tätig sind, gibt es seit gut 10 Jahren eine sogenannte Mitarbeiterbeurteilung auf der Basis von jährlichen Zielvereinbarungen.
Zunächst waren alle recht angetan, doch in den letzten Jahren treten verschiedene Probleme zutage. Manche Führungskräfte verweigern die Gespräche schlichtweg, die Teilnahmequote dürfte bei ca. 70 % liegen. Ganz genau weiß das niemand, da es diesbezüglich keine Statistik gibt. Andere scheinen das Gespräch zwar zu führen, jedoch ziemlich unmotiviert nach dem Motto „Wir müssen wieder, die Personalabteilung drängt.“
Und andererseits klagen viele Führungskräfte darüber, dass die Personalakten zwischenzeitlich so dünn geworden seien, dass sie keine Basis für Personalentscheidungen mehr darstellen können. Denn maximal ist eine Gesprächsquittung aufgenommen, Ziele oder deren Erreichungsgrad dagegen nicht. So dient vielen lediglich die Gehaltsentwicklung als – valider? – Orientierungsrahmen. Denn auch die Stellenbeschreibungen sind meist nicht auf dem wirklich aktuellen Stand.
Mitarbeiter wiederum äußern häufig ihre Unzufriedenheit, dass sie zwar gelobt würden, doch Perspektiven wären nicht klar, eine weiterführende Förderung würde nicht passieren; zudem seien die Ziele häufig unrealistisch und zu hoch angesetzt.
Auch der Betriebsrat meint, die Personalabteilung müsse endlich etwas unternehmen und gegensteuern.
1. Aufgabe:
Welche Probleme bestehen hinsichtlich der Beurteilung in diesem Unternehmen? Worauf führen Sie diese zurück?
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2. Aufgabe:
Welche Ziele sollte eine Beurteilung erfüllen?
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3. Aufgabe:
Entwickeln Sie eine Argumentationsstrategie, um Führungskräfte, Mitarbeiter und Betriebsrat zu überzeugen, dass eine Mitarbeiterbeurteilung auf der Basis von Zielvereinbarungen sinnvoll ist.
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4. Aufgabe:
Diskutieren Sie, was für und was gegen (a) die Beurteilung anhand eines Einstufungsverfahrens und (b) dessen Aufnahme in die Personalakte spricht.
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5. Aufgabe:
Erläutern Sie drei mögliche Beurteilungsfehler und was die Führungskraft tun kann, um sie zu vermeiden.
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6. Aufgabe:
Erläutern Sie, inwiefern eine systematische Potenzialanalyse das beklagte Problem des „folgenlosen Lobes“ lösen könnte. Wie könnte man dabei vorgehen?
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7. Aufgabe:
Ihre Führungskräfte verhalten sich nicht durchgehend vorbildlich. Könnte in dieser Situation eine Vorgesetztenbeurteilung neue Bewegung bringen? Begründen Sie Ihre Meinung.
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8. Aufgabe:
Was ist unter einer 360-Grad-Beurteilung zu verstehen? Worauf ist zu achten, wenn Sie dieses Instrument zukünftig einsetzen wollen?
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9. Aufgabe:
Wenn jemand im Unternehmen von mehreren Personen beurteilt wird, so gibt es häufig eine große Streuung der Bewertungen. Worauf ist das zurückzuführen? Sind die Aussagen dann überhaupt verwertbar?