Fallbeispiel:
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben gerade Ihre neue Stelle angetreten und sind nun für die Weiterbildung verantwortlich. Ihr Arbeitgeber ist ein in den letzten Jahren schnell gewachsenes Dienstleistungsunternehmen mit inzwischen gut 600 Mitarbeitern an verschiedenen Standorten. Die Personalentwicklung und Weiterbildung erfolgte bisher eher nach dem Zufallsprinzip: Manche Führungskräfte waren rege und setzten sich für ihre Mitarbeiter ein, andere hielten speziell Fortbildungsveranstaltungen wohl eher für Luxus. Auch die Auswahl möglicher Maßnahmen erfolgte recht unsystematisch, nämlich über Mund-zu-Mund-Propaganda oder indem jemandem ein interessantes Angebot auffiel.
Ihre Aufgabe ist es nun, diesen Prozess zu verbessern und zu systematisieren.
Fragen:
1. Aufgabe:
Entwickeln Sie eine Argumentationsstrategie, um die Führungskräfte, die eher kritisch sind, von der Notwendigkeit einer gezielten Qualifikationsentwicklung für Ihr Unternehmen zu überzeugen.
2. Aufgabe:
Welches Vorgehen schlagen Sie vor, um möglichst schnell und kostengünstig zunächst den Weiterbildungsbedarf zu erheben?
3. Aufgabe:
Ein Mitarbeiter kommt mit einer Beschreibung einer recht aufwendigen Fortbildungsmaßnahme zu Ihnen. Er möchte von Ihnen eine Zusage zur Kostenübernahme und möglichst auch eine zeitliche Freistellung beim Besuch der Fortbildung.
a) Welche Fragen würden Sie dem Mitarbeiter stellen, um eine Entscheidungsgrundlage zu gewinnen?
b) Anhand welcher Kriterien können Sie die vom Mitarbeiter gewünschte Maßnahme aufgrund der vorliegenden schriftlichen Beschreibung qualitativ beurteilen?
c) Wer sollte in den Entscheidungsprozess mit eingebunden sein?
d) Angenommen, Sie wollen die Strategie eines eigenverantwortlichen Lernens allmählich im Unternehmen verankern. Wie könnte in der konkreten Situation eine geeignete Vereinbarung aussehen? Was ist dabei zu beachten?
4. Aufgabe:
Diskutieren Sie kritisch, inwiefern E-Learning für Ihr Unternehmen zielführend eingesetzt werden könnte. Gehen Sie dabei insbesondere auf geeignete Themen und Zielgruppen ein.
5. Aufgabe:
Angenommen, die Bildungsbedarfsanalyse zeigt Defizite a) in der Mitarbeiterführung mancher Führungskräfte und b) in der Kundenbetreuung auf. Würden Sie für die beiden Fälle eher ein Training on oder off the job, eine interne oder eine externe Maßnahme, einen internen oder externen Trainer vorsehen? Begründen Sie Ihre Meinung.
6. Aufgabe:
Ihr Betriebsrat fordert eine Schulung „Betriebswirtschaft“ speziell für die weniger qualifizierten Mitarbeiter. Inwiefern ist er zu dieser Forderung berechtigt? Wie wollen Sie in diesem speziellen Fall inhaltlich argumentieren?
7. Aufgabe:
Was können Sie vonseiten der Weiterbildungsabteilung tun, um den Transfer des Gelernten in die Unternehmenspraxis zu unterstützen?
8. Aufgabe:
Begründen Sie, anhand welcher Kriterien Sie den Erfolg Ihres Vorgehens und den einzelner Maßnahmen messen wollen.