1. Prüfungsbereich Volks- und betriebswirtschaftliche Grundlagen
1. Aufgabe
Der Begriff Globalisierung bestimmt zu einem großen Teil die Berichterstattung der Medien über die Entwicklung der Weltwirtschaft. Ein junger Kollege fragt Sie auf- grund dessen, ob dies nicht übertrieben ist, wenn man die Immobilienwirtschaft be- trachtet. Immerhin sind doch Immobilien an einen festen Standort gebunden und daher nicht frei austauschbar.
a) Erläutern Sie den Begriff Globalisierung.
b) Erläutern Sie aus Sicht eines Immobilienmaklers 3 mögliche
Auswirkungen der Globalisierung auf die deutsche Immobilienwirtschaft.
10 Pkt.
2. Aufgabe
Neben der Liquidität stellt die Rentabilität die wichtigste unternehmerische Kenn- ziffer auch des Immobilienmaklers dar.
a) Erläutern Sie den Begriff Rentabilität.
b) Nennen und erklären Sie drei unterschiedliche Rentabilitätsarten im Unterneh- men. Wie berechnet man diese?
10 Pkt.
1. Aufgabe
Früher oder später wird jede/r Immobilienmakler/in, vor allem auch in Verbindung mit dem Wachstum seines Unternehmens und der Einstellung neuer Mitarbeiter, mit Planungsprozessen konfrontiert.
a) Erläutern Sie die Begriffe operative Planung und strategische Planung.
b) Stellen Sie die Unterschiede zwischen operativer und strategischer Planung dar. Hinweis: Dazu ist eine Tabellenform geeignet.
2. Aufgabe
Sie sind angestellte/r Immobilienmakler/in in einem Immobilienmaklerunterneh- men. Ihr Geschäftsführer bittet Sie, für das Unternehmen ein Organigramm zu er- stellen.
Der Geschäftsführer hat eine Sekretärin, Buchhalterin, eine Juristin, die alle Rechts- fragen und Personalangelegenheiten bearbeitet, und drei angestellte Makler, die für die Vermittlung von Mietwohnungen, selbst und fremd genutztes Wohnungseigen- tum sowie für die Vermittlung von Gewerberäumen zuständig sind. Da der Ge- schäftsführer die Ausbildereignung der IHK besitzt, wird in den nächsten Tagen ein Azubi die Lehre als Immobilienkaufmann antreten.
a) b)
Stellen Sie Ihren Vorschlag für ein Organigramm grafisch dar. Beschreiben Sie jeweils zwei Vor- und Nachteile eines Organigramms.
Prüfungsarbeit
3. Prüfungsbereich Rechtliche Grundlagen der Immobilienmaklertätigkeit
1. Aufgabe
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) unterscheidet mehrere Arten von Verträgen.
a) Beschreiben Sie die weitverbreiteten Vertragstypen Werkvertrag und Dienstver- trag. Geben Sie die Rechtsquellen an.
b) Zu welchem Vertragstyp gehört der Makleralleinauftrag?
c) Zu welchem Vertragstyp gehört der Architektenvertrag?
d) Begründen Sie jeweils Ihre Entscheidung.
2. Aufgabe
In Abteilung II des Grundbuchs (Lasten und Beschränkungen) finden sich Eintra- gungen, die die Nutzung des Grundstücks oder von Teilen des Grundstücks be- schränken oder aber die Veränderungen, also Neueintragungen, auf dem Grund- buchblatt verhindern sollen. Zu den Lasten zählen z.B. Grunddienstbarkeiten.
Erläutern Sie, was man unter herrschenden und dienenden Grundstücken versteht und beschreiben Sie die drei Arten von Grunddienstbarkeiten, die das herrschende Grundstück dem dienenden Grundstück auferlegen kann.
3. Aufgabe
Das Ebbaurecht bietet besonders jungen Familien die Möglichkeit, günstig Wohn- eigentum aufzubauen, da Grund und Boden nicht erworben werden müssen.
Erläutern Sie zwei Möglichkeiten, die das Erbbaurechtsgesetz (ErbbauRG) für die Rückübertragung des Erbbaurechts auf den Ebbaurechtgeber vorsieht. Denken Sie daran, dass besonders junge Familien im Laufe der Zeit diesen Risiken unterworfen sein können.
4. Prüfungsbereich Liegenschaftsrecht
1. Aufgabe
Beim Boden (praktisch ist darunter die gesamte wirtschaftlich nutzbare Erdoberflä- che zu verstehen) handelt es sich um eine nicht erweiterbare oder nicht austausch- bare bzw. unverrückbare Grundlage der wirtschaftlichen Tätigkeit, der eigentlichen Lebensgrundlage des Menschen.
a) Beschreiben Sie mit Ihren eigenen Worten den Begriff Boden.
b) Welche Arten der Bodennutzung kennen Sie? Charakterisieren Sie drei davon kurz.
2. Aufgabe
a) b)
Erklären Sie einem Laien, was alles zur Erschließung gehört.
Warum müssen Grundstückseigentümer Erschließungsbeiträge entrichten? Erläutern Sie das für einen Laien verständlich mit Ihren eigenen Worten.
Prüfungsarbeit
5. Prüfungsbereich Grundlagen der Immobilienfinanzierung
1. Aufgabe
a) Welche Idee liegt dem Bausparen zugrunde? Erläutern Sie ganz allgemein einem Kunden, für wen Bausparen auch heute noch sinnvoll ist.
b) Zählen Sie auf, wofür man einen Bausparvertrag einsetzen kann.
2. Aufgabe
Während einer Hausbesichtigung, die Sie als Immobilienmakler/in durchführen, bit- tet Sie ein Interessent um Rat wegen einer Immobilienfinanzierung. Er verfügt über Eigenkapital, das aber nur einen Teil der erforderlichen Summe deckt.
Wie reagieren Sie in dieser Situation?
6. Prüfungsbereich Miet- und Pachtrecht
1. Aufgabe
Sie haben einem Kunden ein Einfamilienhaus vermittelt, das dieser gemietet hat. Das Dach des Hauses ist schadhaft, was Makler und künftiger Mieter bei Abschluss des Mietvertrages nicht wussten und auch durch Inaugenscheinnahme nicht erken- nen konnten.
Bei einem starken Gewitter regnet es durch. Es treten Schäden an Möbeln und an- deren Einrichtungsgegenständen auf. In den gerade renovierten Zimmern bleiben Nässeflecken an den Decken und Wänden.
a) Welche Rechte stehen dem Mieter prinzipiell zu?
b) Erklären Sie Ihrem ehemaligen Kunden, welche Schritte er unter Beachtung der gesetzlichen Regelungen einleiten muss.
2. Aufgabe
Auf welche berechtigten Interessen kann sich ein Vermieter berufen, wenn er einen Wohnraummietvertrag ordentlich fristgemäß kündigen möchte?
Erläutern Sie je zwei Beispiele pro Interesse.
Prüfungsarbeit
7. Prüfungsbereich Wohnungseigentumsrecht
1. Aufgabe
Die Gemeinschaftsordnung ist als Grundordnung gewissermaßen das Grundgesetz der Eigentümergemeinschaft. Sie wird bereits bei der Gründung des Wohnungsei- gentums festgesetzt.
Sie haben als Immobilienmakler/in einem Käufer eine Eigentumswohnung in einer Eigentümergemeinschaft vermittelt. Dieser fragt Sie nach dem Inhalt einer Gemein- schaftsordnung.
Nennen Sie 10 Punkte, die in einer Gemeinschaftsordnung enthalten sein sollten.
2. Aufgabe
In der Wohnungseigentümerversammlung einer Wohnungseigentümergemein- schaft wird u. a. der Beschluss gefasst und in die Beschlusssammlung aufgenommen, die auf der Grundstücksgrenze stehenden hochwüchsigen intakten Bäume zu besei- tigen und durch einen Mauersims mit aufgesetztem Maschendrahtzaun zur Einfrie- dung des Grundstücks zu ersetzen.
Wohnungseigentümer X. hat mit „nein“ gestimmt. Der Beschluss wurde dennoch angenommen.
X. ist aus formellen und inhaltlichen Gesichtspunkten mit dem Beschluss nicht ein- verstanden.
Was kann er tun? Wie sind seine Erfolgsaussichten einzuschätzen? Erläutern Sie Ihre Vorgehensweise unter Angabe der Rechtsgrundlagen.
8. Prüfungsbereich Marketing
1. Aufgabe
Bevor sich ein/e Immobilienmakler/in an einem Standort niederlässt, sollte man den Makrostandort und den Mikrostandort einer genauen Prüfung unterziehen.
Erläutern Sie den Begriff Makrostandort!
Welche 8 Kriterien Ihrer Wahl prüfen Sie, um eine eindeutige Bewertung des Mak- rostandorts als Entscheidungshilfe für Ihre Ansiedlung zu erhalten? Begründen Sie kurz!
2. Aufgabe
Als Immobilienmakler/in erhalten Sie von einem Wohnungsunternehmen 50 Woh- nungen, für die Sie geeignete Mieter finden sollen. Die Wohnungen sind in unter- schiedlichem Zustand:
•
•
•
• a)
b) c)
10 Wohnungen sind modernisiert und alten- und behindertengerecht umgebaut und befinden sich in unterschiedlichen Lagen
10 Wohnungen sind standardmäßig modernisiert und befinden sich in sehr guter Lage
15 Wohnungen sind modernisiert, befinden sich aber teilweise in problemati- schen Lagen
15 Wohnungen sind unsaniert, sie befinden sich in unterschiedlichen Lagen.
Teilen Sie die Wohnungsbestände in Strategische Geschäftseinheiten (SGE 1 bis 4) ein.
Ordnen Sie die von Ihnen definierten SGE in die Boston-Consulting-Group- Matrix (BCG-Matrix) ein.
In welcher Reihenfolge der SGE gehen Sie bei der Vermittlung vor, um möglichst schnell möglichst viele Wohnungen zu vermitteln? Begründen Sie Ihre Entschei- dung.
20 Pkt.
9. Prüfungsbereich Erstellung von Immobilien und Verkehrswert- ermittlung im Rahmen der Immobilienmaklertätigkeit
1. Aufgabe
Soll ein Gebäude, z.B. ein eigen genutztes Wohnhaus, errichtet werden, treten Bau- herr (Bauauftraggeber) und Bauunternehmer (Bauauftragnehmer) in den meisten Fällen in ein Werkvertragsverhältnis ein.
a) Erläutern Sie die Pflichten, die dem Bauherren aus dem Werkvertrag heraus ent- stehen.
b) Erläutern Sie, welche Pflichten dem Auftragnehmer daraus erwachsen.
c) Was sollte mindestens in einem Werkvertrag vereinbart werden? Nennen Sie drei Bestandteile!
2. Aufgabe
10 Pkt.
Erläutern Sie die Schritte, wie der Marktpreis einer Immobilie, die zur Zwangs- versteigerung gelangt, entsteht.
10 Pkt.