1. Aufgabe:
Frank Tibo hat vor Kurzem gemeinsam mit guten Freunden einen gemeinnützigen Tanzsportverein gegründet. Weil die Initiative maßgeblich auf ihn zurückging und er auch wie kein anderer im Verein „mit Leib und Seele“ Tänzer ist, wurde er einstimmig zum Vorstand gewählt. Nun hat er erfahren, dass Sie sich mit Thematiken zu Ehrenamtlichen auskennen, und fragt Sie, welche Haftung auf ihn zukommt, wenn er im Rahmen der Satzung tätig ist. Er befürchtet, unbegrenzt für „Pannen“, die durch sein Verhalten verursacht werden, von dem Verein in Haftung genommen werden zu können. Er sieht das als großes Problem, immerhin ist er unentgeltlich für den Verein tätig. Erläutern Sie ihm, ob ihn eine Haftung gegenüber dem Verein trifft und wenn ja, in welchem Umfang. Er möchte auch in Zukunft möglichst wenig Haftung. Was hat er hierbei bzgl. Vergütung und Ausschlussmöglichkeiten zu beachten?
2. Aufgabe:
Frank Tibo erhält als Vorstand eine Bewerbung von Markus Becker. Herr Becker möchte gerne im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für den Verein tätig sein. Im Rahmen seiner Bewerbung teilt er mit, dass es ihm sehr wichtig ist, für 18 Monate eine feste Zusage zu erhalten, andernfalls würde er von seiner Bewerbung Abstand nehmen. Frank Tibo kommt auch in dieser Sache auf Sie zu und bittet Sie um Erläuterung, was er bei einem Freiwilligen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes beachten muss. Bei dem Tanzverein liegen – so stellt Frank Tibo klar – die Voraussetzungen vor, dass er als Einsatzstelle im Sinne des Bundesfreiwilligendienstgesetzes gesehen wird. Er äußert aber seine Verwunderung über den Wunsch des Bewerbers, 18 Monate tätig sein zu wollen, da dieser Dienst seines Wissens doch nur 12 Monate, nicht aber 18 Monate dauert. Geben Sie Frank Tibo einen allgemeinen Überblick über den Bundesfreiwilligendienst und die Stellung des Freiwilligen sowie über die Dauer.
3. Aufgabe:
Der Tanzverein hat schnell großen Mitgliederzulauf. Aufgrund der plötzlichen Auslastung benötigt der Verein dringend Unterstützung. Bei Frank Tibo melden sich nach dem Aufruf durch den Verein viele Tanzbegeisterte, die sich entweder vorstellen, ehrenamtlich für den Verein tätig zu sein, oder es gegen Zahlung für eine regelmäßige Tätigkeit bis zu 450 € monatlich interessant fänden. Diejenigen, die kostenlos für den Verein tätig sein wollen, haben bereits angefragt, ob sie im Fall der Tätigkeit für den Verein ihren tatsächlichen Aufwand gegen Nachweis ersetzt bekommen können. Was hat Frank Tibo hier alles zu beachten? Erläutern Sie die Aspekte der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeit und geben Sie Frank Tibo Empfehlungen, wie er auf der einen Seite möglichst effizient, aber auch finanziell günstig vorgehen kann.
4. Aufgabe:
Frank Tibo hat sich dazu entschieden, Silvia Ungenau als neue 450-€-Minijobberin einzustellen. Frau Ungenau erscheint wie vertraglich vereinbart am 1. Juli zur Ausübung der Tätigkeit im Verwaltungsbüro des Tanzsportvereins, geht jedoch bereits trotz vereinbarter Arbeitszeit von vier Stunden nach zwei Stunden wieder, weil ihr die sommerliche Hitze nicht zusagt und sie lieber ins Schwimmbad gehen möchte. Frank Tibo glaubt, dass das nicht einfach von Frau Ungenau selbst entschieden und bestimmt werden kann, und möchte wissen, wie die Rechtslage ist. Bitte erläutern Sie ihm, wie ein Minijobber arbeitsrechtlich eingeordnet wird.
5. Aufgabe:
Der Vorstand des Tanzsportvereins hat beschlossen, als nachträgliche Gründungsfeier ein Sommerfest zu veranstalten. Ein Ehrenamtlicher ist als ehrenamtlicher Grillmeister tätig und verletzt sich bei dieser Tätigkeit. Er will wissen, ob er wenigstens unfallversichert ist.
6. Aufgabe:
Der Vorstand will Frank Tibo dafür verantwortlich machen, dass er entgegen einem anders lautenden Vorstandsbeschluss eine große Spiegelwand für 10.000 € für den Verein gekauft hat. Nach Auffassung des übrigen Vorstands benötigt der Tanzsportverein diese Spiegelwand nicht, da ohnehin kurzfristig der Umzug in eine andere Räumlichkeit geplant ist, in der eine Spiegelwand vorhanden ist. Was kann der Restvorstand tun?
7. Aufgabe:
Auf der Mitgliederversammlung erläutert Frank Tibo, warum er entgegen dem Vorstandsbeschluss die Spiegelwand für den Tanzsportverein gekauft hat. Er begründet dies insbesondere mit dem noch unklaren Umzugstermin und der momentan hohen Zahl von Neumitgliedern, darunter auch viele Tanzanfänger. Die Anschaffung mag zwar nur einen Nutzen von gewisser Dauer haben, aber die Investition sei gut angelegt. Sowohl die Tanzschüler das auch die Tanzlehrer benötigen schlicht bereits jetzt eine Spiegelwand. Ein Tanzverein ohne Spiegelwand kann mit der sehr modern ausgestatteten Tanzschule im gleichen Ort nicht konkurrieren. Die Schüler müssen sich selbst bei den Bewegungen sehen können und die Lehrer verlieren ohne Spiegelwand bei nun so vielen Tänzern den Überblick. Wie kann die Mitgliederversammlung hierauf reagieren?