Die Design Möbel GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen der deutschen Möbelindustrie. Es wird als Familienbetrieb geführt und blickt auf eine langjährige Tradition in der Herstellung hochwertiger Möbel für den Wohn- und Essbereich zurück, deren Ursprung in einer Schreinerei lag. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 190 Mitarbeiter, von denen die Mehrzahl im direkten Bereich der Wertschöpfung, also in der Fertigung, tätig ist. Die Produktion ist nach dem Prinzip der Werkstattfertigung organisiert. Das Angebot umfasst Lederpolstermöbel, Tische, Stühle und Regalsysteme in einem überschaubaren Produktprogramm.
Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren in einem hart umkämpften Markt erfolgreich als Nischenanbieter im Wettbewerb profiliert und gilt im Facheinzelhandel als Spezialist für Designermöbel. Ein Grund dafür liegt in der Konzentration auf die Kernkompetenz, die in der Holzbearbeitung und im Design der Produkte besteht. Das ausgeprägte Qualitätsbewusstsein stellt sicher, dass hochwertiges Material und Verarbeitung bis in das kleinste Detail perfekt sind. Moderne Maschinen werden eingesetzt, um Fertigungsschritte effektiv zu gestalten und den Materialverbrauch zu optimieren. Ein neu eingeführtes Produktionsplanungs- und Steuerungssystem soll dafür sorgen, dass verfügbare Kapazitäten optimal genutzt, Lagerbestände minimiert und Termine zuverlässig geplant und eingehalten werden. Auf der Abnehmerseite gibt es einen festen Stamm von Möbelfachgeschäften. Die Kundenzufriedenheit ist oberstes Unternehmensziel. Auf der Beschaffungsseite arbeitet das Unternehmen mit einer begrenzten Anzahl von Zulieferern zusammen.
Der weitere Unternehmenserfolg wird in einem schwierigen Marktumfeld, das vor allem durch einen starken Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet ist, wesentlich davon abhängen, wie gut es der Geschäftsleitung gelingt, die Marktpositionierung durch hervorragende Produkte zu sichern und die Kosten weiterhin im Griff zu behalten.
1. Die Design Möbel GmbH möchte das Verkaufsprogramm um einen bestimmten Designerstuhl erweitern, der in den Werkstätten selbst hergestellt werden kann. Es liegt aber auch für einen Stuhl in vergleichbarer Qualität ein Angebot von einem anderen Unternehmen vor. Die Eigenfertigung verursacht 450 Euro variable Kosten und fixe Kosten von 24.000 Euro. Der Stuhl kann für 650 Euro fremdbezogen werden.
a) Es wird mit einer Verkaufszahl von 100 Stück kalkuliert. Sollte bei dieser Stückzahl die Eigenfertigung oder der Fremdbezug gewählt werden? Begründen Sie Ihre Antwort rechnerisch. Ermitteln Sie dazu die kritische Menge und stellen Sie die Kostensituation für die 100 Stück dar, wenn eigen gefertigt oder fremd bezogen wird.
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b) Erläutern Sie drei Gründe, die für eine Eigenfertigung sprechen, auch wenn ein Fremdbezug günstiger wäre.
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20 Pkt.
2. Für den Auftrag einer renommierten Hotelkette werden 6 000 Stück eines Kaufteils benötigt.
Für einen anderen Auftrag sind 1 000 Stück bereits reserviert, 2 500 Stück sind bereits bestellt, außerdem ist ein Lagerbestand von 3 000 Stück vorhanden. Der Sicherheitsbestand ist mit 1 000 Stück festgelegt. Errechnen Sie den Nettobedarf für dieses Teil bei einer zu berücksichtigenden Ausschussquote von 5 %.
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20 Pkt.
3. Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsprüfung soll u. a. der Beschaffungsprozess von Kaufteilen mit geringerem Wert analysiert werden. Als Beispiel dient das Kaufteil Nr. 2122 („Fußstöpsel“). Folgende Daten liegen hierzu vor:
Jahresverbrauch: 360 000 Stück
Einstandspreis: 2,00 Euro
Verpackungseinheit: 1 000 Stück
Bestellkosten je Bestellvorgang: 70,00 Euro
Lagerkostensatz: 18 %
Zinssatz: 7 %
a) Erläutern Sie die generelle Zielsetzung für die Berechnung der optimalen Bestellmenge.
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b) Berechnen Sie die optimale Bestellmenge und die Bestellhäufigkeit.
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c) Beschreiben Sie anhand von drei möglichen betrieblichen Situationen, warum es immer wieder zu Abweichungen von der optimalen Bestellmenge kommen kann.
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d) Bestimmen Sie rechnerisch, wie viel Kosten eingespart werden können, wenn bisher mit einer Bestellmenge von 15 000 disponiert wurde.
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19 Pkt.
4. Die Einkaufsleiterin des Unternehmens, Frau Holz, ist bei der Auswahl von Lieferanten nicht nur an den kostengünstigsten Angeboten interessiert, sondern legt bei den zu beschaffenden A-Kaufteilen wie Edelhölzer und Leder vor allem Wert auf leistungsfähige Partner.
a) Erstellen Sie anhand von fünf Kriterien ein Bewertungsschema für drei Lieferanten, mit denen die Design Möbel GmbH seit einigen Jahren zusammenarbeitet. Legen Sie dabei eine geeignete Gewichtung fest.
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b) Nennen Sie die Strategie, die Sie Frau Holz empfehlen, wenn der Einkauf von bestimmten Edelhölzern in der Vergangenheit mit einem höheren Versorgungsrisiko verbunden war.
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20 Pkt.
5. Im Rahmen der jährlichen Planung der Einkaufsprozesse werden von der Geschäftsleitung und dem strategischen Einkauf unterschiedliche Beschaffungsstrategien und Sourcing-Konzepte diskutiert.
a) Erläutern Sie drei mögliche Beschaffungsstrategien und deren Anwendung in der Design Möbel GmbH.
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b) Beschreiben Sie je drei mögliche Vor- und Nachteile für das Konzept des Multiple Sourcings.