Fallbeispiel:
In einem großen Krankenhaus in Nirgendwo werden für das neue Jahr große Veränderungen geplant. Die chirurgische Abteilung möchte verstärkt ambulante Operationen anbieten und ihre Patienten postoperativ auch am Tag der Operation selbst betreuen. Dazu wird die Gründung eines Servicecenters geplant.
Das Center hat folgende Aufgaben:
• Rezeption: Empfang, Anmeldung, Erstbetreuung
• Verwaltung und Abrechnung der ambulanten Leistungen
• Management der ambulanten Vor- und Nachsorge
• Beratung der Patienten und Angehörigen zu Kostenübernahme, Leistungsspektrum und postoperativen Versorgungs- und Hilfsangeboten
• Hausbesuchsdienst: Hausbesuch postoperativ am Operationstag durch eigenes Pflegepersonal zur Überwachung der Vitalfunktionen, Verbandkontrolle und Betreuung
Es wird erwartet, dass von Montag bis Freitag täglich 200 Patienten das Servicecenter besuchen. Es sollen durchschnittlich 25 operative Eingriffe pro Tag in zwei Schichten durchgeführt werden. Die Personalplanung für die Operationen erfolgt vom Zentral-OP aus und ist nicht Teil des Servicecenters. Am Wochenende wird die ambulante Nachsorge in Kooperation mit der allgemeinen chirurgischen Ambulanz sichergestellt. Für die Hausbesuche wird ein Zeitaufwand von 30 Minuten vor Ort geschätzt, die Fahrzeiten werden sich auf ca. durchschnittlich 15 Minuten pro Patient belaufen. Die Besetzung der Stellen soll sowohl durch interne als auch durch externe Bewerber sichergestellt werden.
1. Aufgabe:
Die Personalplanung ist ein wichtiges Instrument der Unternehmensführung.
a) Beschreiben Sie die Notwendigkeit der Personalplanung sowohl aus der Sicht des Unternehmens als auch der Mitarbeiter und des Betriebsrats.
/9 Pkt.
b) Erläutern Sie drei interne und drei externe Einflussfaktoren auf die langfristige Personalplanung.
/12 Pkt.
2. Aufgabe:
Ziel der jahresbezogenen Personalplanung ist es, zur rechten Zeit die richtigen Mitarbeiter am richtigen Ort verfügbar zu haben. Beschreiben Sie fünf mögliche Einflussfaktoren und Entwicklungen, welche die jährliche Personalplanung berühren.
/10 Pkt.
3. Aufgabe:
Ermitteln Sie für die Rezeption und den Hausbesuchsdienst des Servicecenters
a) den qualitativen Personalbedarf,
/9 Pkt.
b) den quantitativen Personalbedarf nach der Arbeitsplatzmethode.
Legen Sie dabei folgende Annahmen zugrunde:
– Es wird generell mit einem Ausfallfaktor von 1,167 gerechnet.
– Rezeption: wöchentliche Arbeitszeit Mo–Fr 8:00–18:00 Uhr.
Aufgrund des erwarteten Patientendurchlaufs pro Stunde ist eine Besetzung mit zwei Personen pro Schicht vorgesehen.
– Ambulanter Hausbesuchsdienst:
Bei der Berechnung des täglichen Arbeitszeitbedarfs sind 60 Minuten für Rüst- und Übergabezeiten zu berücksichtigen.
/9 Pkt.
4. Aufgabe:
Erstellen Sie einen genauen Dienstplan für die Rezeption des Servicecenters.
/10 Pkt.
5. Aufgabe:
Beschreiben Sie Ihre Vorgehensweise, wie eine möglichst wirtschaftliche Organisation der Hausbesuche sichergestellt werden kann.
/8 Pkt.
6. Aufgabe:
Bei den Erstinterviews mit Bewerbern für eine ausgeschriebene Stelle besteht die Gefahr, dass ein Bewerber wegen möglicher psychologischer Beurteilungsfehler nicht richtig beurteilt wird.
a) Nennen Sie fünf mögliche Beurteilungsfehler und ihre jeweiligen Ursachen.
/10 Pkt.
b) Erläutern Sie, wie diese Beurteilungsfehler vermieden werden können.
/5 Pkt.
7. Aufgabe:
Mitarbeiterbeurteilungen sind ein wichtiges Führungsinstrument. Beschreiben Sie vier Ziele, die in der beruflichen Praxis mit Personalbeurteilungen verfolgt werden.
/6 Pkt.
8. Aufgabe:
Neben Mitarbeiterbeurteilungen dienen Mitarbeitergespräche auch anderen Zielen.
a) Nennen Sie sechs mögliche Anlässe für einen Vorgesetzten, ein Gespräch mit einem Mitarbeiter zu führen.
/6 Pkt.
b) Erläutern Sie, welche Ziele mit den Gesprächsthemen verbunden sein könnten.
/6 Pkt.
insges. /100 Pkt.