1.a Das Finanzamt gibt den Einkommensteuerbescheid für den Kürschnermeister Berger am 15. April zur Post (Datum des Steuerbescheids). Der Briefumschlag trägt den Poststempel vom 16. April. Berger ist mit der Höhe der festgesetzten Einkommensteuer nicht einverstanden. Bis zu welchem Tage muss Berger spätestens Einspruch gegen den Bescheid eingelegt haben?
1.b Daten wie zu 1 a) Berger kehrt am 25. Mai von einer lange geplanten dreimonatigen Weltreise zurück und findet den Einkommensteuerbescheid vom 15. April vor. Er ist mit der Höhe der festgesetzten Einkommensteuer nicht einverstanden, legt am 4. Juni Einspruch ein und verweist auf seine dreimonatige Abwesenheit. Wie wird das Finanzamt entscheiden? Begründen Sie kurz.
2. Elektromeister Freundlich hat im letzten Kalenderjahr (Wirtschaftsjahr) einen Gesamtumsatz von 350000 € und einen Gewinn von 70000 € erzielt. Begründen Sie kurz, ob Freundlich verpflichtet ist, künftig ordnungsmäßige Bücher zu führen und aufgrund jährlicher Bestandsaufnahmen Abschlüsse zu machen. Geben Sie die entsprechende Rechtsquelle an.
3. Tischlermeister Brandau erhält für die Lieferung von Möbeln einen Wechsel über 3000 € + 570 € Steuer. Seine Bank diskontiert den Wechsel und berechnet dafür 30 € Diskontzinsen und 5 € Diskontspesen. Sie zahlt Herrn Brandau 3535 € aus.
a) Welchen Betrag muss Brandau als Entgelt zur Umsatzsteuer heranziehen, wenn er
1) dem Kunden von der Höhe der Diskontierung Mitteilung macht?
2) dem Kunden über die Diskontierung keine Mitteilung macht?
3.b Angenommen, Brandau ließe sich in beiden Fällen die Wechselkosten von 35 € erstatten. Wie hoch wäre dann das jeweilige Gesamtentgelt? Die Frage, ob dies in der Praxis üblich oder durchführbar ist, soll nicht geprüft werden.
4. Maurermeister Mohrmann baut für einen Kunden das Fundament und die Seitenwände einer Garage. Er berechnet dem Kunden:
verbrauchte Mauersteine 1250 €
verbrauchtes Material (Sand, Zement) 375 €
Arbeitsstunden 3000 €
4625 € ohne Steuer
Bei Barzahlung wird 3 % Skonto (außer auf den Arbeitslohn) gewährt. Der Kunde zahlt bar.
a) Welchen Betrag muss Herr Mohrmann als Entgelt zur Umsatzsteuer heranziehen?
b) Was müsste Herr Mohrmann versteuern, wenn der Kunde die Mauersteine zur Verfügung gestellt hätte?
Geben Sie Ihren Rechenweg an.
5. Unternehmer Mann (Regelversteuerung) macht für das letzte Kalenderjahr in seiner Umsatzsteuererklärung folgende Angaben:
Gesamtumsatz ohne Steuer 52480,00 €
abzugsfähige Vorsteuern 5210,40 €
Im Gesamtumsatz sind 42000 € enthalten, die dem Regelsteuersatz unterliegen. Die übrigen 10480 € unterliegen dem ermäßigten Steuersatz von 7 %.
Wie hoch ist die an das Finanzamt abzuführende Steuerschuld? Die Versteuerung erfolgt nach vereinbarten Entgelten. Geben Sie Ihren Rechenweg an.
6. Unternehmer Neumann hat seinen Betrieb am 1. Dezember des vergangenen Kalenderjahres eröffnet. Sein Umsatz einschließlich Steuer für den Monat Dezember hat 2500 € betragen. Muss Neumann für das laufende Kalenderjahr Umsatzsteuer zahlen (Umsatz mit Steuer ca. 40000 €) oder kommt für ihn die Vergünstigung des § 19 Abs. 1 UStG infrage? N. versteuert nach vereinnahmten Entgelten.
7. Ein in München ansässiger Autohändler verkauft einen Pkw an einen Kunden in Bremen. Sein Angestellter fährt mit dem Wagen nach Bremen und übergibt ihn dort dem Kunden. Wo ist nach dem Umsatzsteuergesetz der Ort der Lieferung?