Im Rahmen der betrieblichen Ausbildung bereiten Sie für Auszubildende mit dem Berufsbild Kaufleute im Gesundheitswesen eine Lerneinheit zum System der sozialen Sicherung in der Bundesrepublik Deutschland vor.
1. Aufgabe:
a) Unser soziales Sicherungssystem umfasst neben dem Bereich der sozialen Vorsorge (Sozialversicherung) auch die Bereiche soziale Förderung und soziale Hilfe. Nennen Sie insgesamt 5 Leistungen aus diesen Bereichen.
b) Erklären sie die Rechtsstellung der gesetzlichen Krankenkassen unter Angabe des SGB.
c) Erläutern Sie, wie sich die gesetzliche Krankenversicherung finanziert.
d) Erklären Sie den morbiditätsorientierten Strukturausgleich der gesetzlichen Krankenversicherung.
e) Erläutern Sie das für die gesetzliche Kranken- und soziale Pflegeversicherung geltende Wirtschaftlichkeitsgebot.
f) Beschreiben Sie den Grundsatz „ambulant vor stationär“ in der sozialen Pflegeversicherung.
2. Aufgabe:
Frau A arbeitet in einer Klinik in der Region Oberbayern. Sie ist kinderlos und hat ein monatliches Bruttoeinkommen von 3 480 Euro. Der Zusatzbeitragssatz ihrer Krankenkasse beträgt 1,1 %; der Beitragssatz in der Krankenversicherung 14,6 % und in der Pflegeversicherung 3,05 %.
a) Berechnen Sie den monatlichen Arbeitgeberbeitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung.
b) Welche Möglichkeit hätte Frau A, wenn ihre Krankenkasse den Zusatzbeitrag erhöht?
3. Aufgabe:
Um Krankenkassen mit eher einkommensschwachen Mitgliedern nicht zu benachteiligen, wird vom Bundesamt für Soziale Sicherung gemäß § 270a SGB V ein Einkommensausgleich durchgeführt.
Ermitteln Sie die monatliche Zuweisung aus dem Gesundheitsfonds für die Krankenkasse KK Gesundheit Plus anhand folgender Angaben:
Mitglieder: 226 000
Zusatzbeitragssatz: 0,9 %
Erwartete monatliche beitragspflichtige Einnahmen aller Krankenkassen je Mitglied: 2 215 Euro
4. Aufgabe:
Frau B hat Pflegegrad 2. Sie ist verwitwet und wird zu Hause von einem ambulanten Pflegedienst und von in der Nähe lebenden Familienangehörigen gepflegt. Der ambulante Pflegedienst rechnet für seine Leistungen monatlich 380 Euro mit der Pflegekasse ab.
Um ihre Familie zu entlasten, möchte Frau B das Unterstützungsangebot der nach Landesrecht anerkannten Agentur „Hilfe daheim“ für Einkäufe und Tätigkeiten im Haushalt in Anspruch nehmen.
a)Ermitteln Sie nachvollziehbar den Betrag, der Frau B maximal für Unterstützungsleistungen im Alltag noch zur Verfügung steht.
b) Nennen Sie zwei weitere Leistungen bei häuslicher Pflege.
5. Aufgabe:
Ein großer Träger von Pflegeeinrichtungen ist in verschiedenen Regionen auch Kooperationspartner von Pflegestützpunkten nach SGB XI.
Beschreiben Sie die allgemeine Zielsetzung und drei Aufgaben von Pflegestützpunkten.