Die Firma Lack & Co GmbH vertreibt neben Farben und Lacken auch Klebstoffe. Dafür werden in einem in Abb. F.1 schematisch dargestellten Rührkessel zwei unterschiedliche
chemische Ausgangsstoffe zusammengeführt, bis zu einer vorgegebenen Temperatur erwärmt und danach noch eine bestimmte Zeit durch das Rührwerk gemischt.
(Zeichnung)
Abb. F.1: Technologieschema des Rührkessels
Der Reaktionsprozess läuft wie folgt ab:
Nach dem Einschalten der Anlage muss zunächst durch das Drücken der RESET-Taste die Anlage initialisiert werden. Nach Betätigung des Starttasters S1 wird, sofern der Behälter
leer und das Ventil M3 geschlossen ist, das Vorlaufventil M1 geöffnet, so lange, bis der Niveausensor B2 anspricht. Danach schaltet das Rührwerk ein und das Ventil M2 wird geöffnet. Spricht der Niveausensor B3 an, schließt das Ventil M2 wieder und die Heizung H des Reaktionsbehälters schaltet ein. Meldet der Temperatursensor B4 das Erreichen der vorgegebenen Temperatur, wird die Heizung H abgeschaltet und die Mischzeit
von dreißig Sekunden gestartet. Nach Ablauf der Mischzeit schaltet das Rührwerk ab und das Ventil M3 öffnet. Meldet der Niveausensor B1, dass der Behälter leer ist, wird das Ventil M3 wieder geschlossen und der Prozessablauf kann wiederholt werden.
Mit der RESET-Taste kann die Schrittkette zu jedem Zeitpunkt in die Grundstellung gebracht werden.
Ein Taster „M3 öffnen“ soll das Ablassventil M3 öffnen, um noch vorhandene Flüssigkeiten abzulassen, damit nach einem Betätigen der RESET-Taste das Rührwerk wieder gestartet werden kann.
Die Grundstellung ist mit einer Bereitschaftslampe P0 anzuzeigen. Sind die Ventile M1 bis M3 geöffnet, so soll dies mithilfe von Meldeleuchten P1 bis P3 angezeigt werden.
Wird die Heizung eingeschaltet, so soll die Leuchte P4 leuchten.
Die Sensoren B1 bis B4 geben ein binäres Signal heraus. Die Sensoren B2 bis B4 haben die Funktionalität eines Schließers, der Sensor B1 die eines Öffners.
Sie sollen nun den zugehörigen Ablaufplan nach DIN EN 60848 GRAFCET erstellen.
1. Erstellen Sie einen übergeordneten GRAFCET G1 mit zwangssteuernden Befehlen.
2. Erstellen Sie nun anschließend den zugehörigen Teil-GRAFCET G10.