Situation 1
1.1: Die zulässige GRZ auf dem Flurstück 344/2 ist 0,3. Die GRZ beträgt wie folgt:
Grundstücksgröße: 21 m · 20 m + 5 m · 30 m = 570 m2
Gebäudegrundfläche : 13,99 m · 9,99 m = 139,76 m2
Die GRZ ist damit 139,76 m2/570 m2 = 0,25 < 0,30
Darf die Garage mit Geräteraum in der beabsichtigten Größe gebaut werden? Wie groß wird die neue GRZ?
1.2: Erstellen Sie für die Erd-, Mauer-, Beton-, Abdichtungs- und Zimmerarbeiten die für das Angebot notwendigen Leistungsverzeichnisse und Mengenberechnungen.
Es geht dabei nicht um die letzten Formulierungsfeinheiten, sondern um die prinzipielle Richtigkeit Ihrer Beschreibungen.
1.3: Beschreiben Sie, welche Vergabearten nach VOB/A grundsätzlich möglich sind.
1.4: Erläutern Sie, welche Besonderheiten beim Verbraucherbauvertrag zu beachten sind.
1.5: Wird die VOB/C für alle Bauverträge, also auch für die BGB-Verträge Vertragsbestandteil? Erläutern Sie Ihre Meinung!
Situation 2
2.1: Prüfen Sie das Leistungsverzeichnis auf etwaige Unstimmigkeiten. Nennen Sie Beispiele!
2.2: Fertigen Sie einen vorläufigen Baustelleneinrichtungsplan an. Wegen der Baustellenzufahrt über die 5 m breite Trasse müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Nennen Sie mindestens zwei Besonderheiten, die Sie dem Bauherrn bzw. Architekten zur Klärung anraten.
2.3: Kalkulieren Sie sämtliche Einheitspreise nach der Zuschlagskalkulation und ergänzen das Leistungsverzeichnis zu einem Angebots-LV.
2.4: Im Architekturbüro liegt eine Kostenschätzung über 50000 € vor. Grundlage dafür sind die Daten vom Baukosteninformationszentrum (BKI). Dort sind Gebäude dieser Bauart mit 800,– bis 1 200,– €/BGF erfasst. Als Mittelwert kommen 1 000,– €/BGF in Betracht. Bei ca. 44 m2 BGF ergibt dies 44 000,– €. Vergleichen Sie diese mit Ihrem Angebot und zeigen mögliche Differenzen auf.
Situation 3
3.1: Fertigen Sie einen endgültigen Baustelleneinrichtungsplan an. Geben Sie sämtliche Baugeräte an, die Sie einsetzen wollen.
3.2: Fertigen Sie einen Terminplan (Balkenplan) an, der sämtliche Arbeitsabläufe darstellt. Ergänzen Sie den Terminplan um eine Personenstandskurve.
3.3: Berechnen Sie beispielhaft die notwendige Steinmenge für die Wände und stellen Sie dar, wo die Steine auf der Baustelle gelagert werden sollen bzw. in welchem Zeitrhythmus sie angeliefert werden sollen.
3.4: Das Mauerwerk wird in 2-DF-Steinen ausgeführt. Skizzieren Sie den Mauerwerksverband der Gebäudeecke und der einbindenden Mittelwand.
Situation 4
4.1: Stellen Sie dar, wie Sie die Baustelle hinsichtlich des Personal- und Materialeinsatzes organisieren und dokumentieren. Was müssen Sie veranlassen, wenn der Auftraggeber Änderungswünsche hat?
4.2: Für das Mauerwerk fertigen Sie eine Arbeitskalkulation an, die je Arbeitstag die Arbeitsabläufe und den Materialeinsatz darstellt.
4.3: Für den „heutigen“ Tag erstellen Sie ein Bautagebuch, dass den Stand und die Ausführung darstellt. An diesem Tag beginnt die Maurerkolonne mit dem Mauerwerk.
4.4: Das Bauvorhaben ist fertiggestellt. Für „heute“ 10.00 Uhr haben Sie den Bauherrn Heinz Ehlers zusammen mit dem Architekten Groth zu einer förmlichen Abnahme nach VOB/B § 12 eingeladen. Erstellen Sie ein Abnahmeprotokoll. Überlegen Sie, wie sie den noch nicht erledigten Mangel (Fensteröffnung zu groß) einbeziehen.
Situation 5
5.1: Erstellen Sie eine technische und kaufmännische Nachkalkulation, beispielhaft für die Mauerwerkspositionen. Nehmen Sie dabei an, dass die benötigte Arbeitszeit je m2 Mauerwerk um 10 % unterschritten wurde und der Einkaufspreis der Steine sich um 3 % verteuert hat.
5.2: Beschreiben Sie Möglichkeiten des Qualitätsmanagements, für die ausgeführte Baumaßnahme. Welche Erkenntnisse können den Ablauf zukünftiger Baustellen verbessern?