Situation 1
1.1: Um Ihr Unternehmen zu gründen, brauchen Sie einen Kredit von einer Bank. Sie gehen zunächst zum Firmenkunden-Berater der Bank, bei der Sie auch bisher ihr Gehaltskonto haben. Der Berater erzählt Ihnen, dass eine Bank nicht immer bereit ist,
einen Kredit zu geben. Zwar wäre es „Kundengewinnung“, wenn Sie nun auch mit Ihrem Unternehmen ein Kunde der Bank würden, doch eine Bank möchte sich sicher fühlen, dass der vergebene Kredit auch zurückgezahlt wird. Eine Bank zu überzeugen, ist also eine Voraussetzung zur Existenzgründung.
Mit welchem Instrument überzeugen Sie die Bank? Welche Inhalte müssen Sie hierzu zusammenstellen?
1.2: Sie wissen dass Sie Ihre Selbständigkeit bei der Gemeinde und beim Finanzamt anmelden müssen. Nun überlegen Sie, ob Sie sich auch beim Amtsgericht in das „Handelsregister“ eintragen lassen müssen. Das ist dann der Fall wenn Sie ein „IST-Kaufmann“ sind. Sind Sie das? Begründen Sie Ihre Antwort!
1.3: Auf dem Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer in Ihrer Stadt spricht der Kammerpräsident von der gesellschaftlichen Bedeutung des Unternehmertums.
Existenzgründer seien mutig, sie schaffen mindestens ihren eigenen Arbeitsplatz und evtl. auch Arbeitsplätze für andere. Sie stellen Güter oder Dienstleistungen her, die die Gesellschaft brauche und gehen dafür ein wirtschaftliches Risiko ein. Doch
es gebe auch die Verantwortung des Unternehmers zu bedenken. Er spricht davon, dass einzelne Gruppen von Personen oder Organisationen Ansprüche an Unternehmen haben und dass diese Ansprüche auch zu Recht bestehen würden. Was meint der IHK-Präsident damit? Erklären Sie dies ausführlich.
Situation 2
2.1: Zu welchen Sachverhalten sollten Sie sich mit Herrn Schaffer einigen, um eine für Sie passende Rechtsform zu wählen? Nennen Sie mindestens vier Sachverhalte und erklären Sie diese auch!
2.2: Nehmen Sie an, Sie haben sich für eine OHG entschieden und keine besonderen Absprachen für Ihren „Gesellschaftsvertrag“ geschlossen. Nun erzielt Ihre OHG einen
Gewinn von 78500,– € im ersten gemeinsamen Geschäftsjahr.
Wie wird dann dieser Gewinn auf Sie und Herrn Schaffer aufgeteilt? Nennen Sie als Antwort jeweils die konkreten Beträge in €.
2.3: In Ihrer OHG möchte Herr Schaffer zur Entlastung eine Person zur Kundengewinnung anstellen. Kann er dies alleine entscheiden? Begründen Sie unter Nennung der relevanten Regeln aus dem HGB!
2.4: Haftet Herr Schaffer in Ihrer OHG auch für den Bankkredit, den Sie bei der Geschäftsgründung abgeschlossen haben?
2.5: Die Gründung einer Personengesellschaft bringt das Risiko mit sich, dass mindestens eine Person mit ihrem Privatvermögen haftet. Welche Rechtsform ist naheliegend, um dieses Risiko für die Unternehmensinhaber zu vermeiden? Welche Voraussetzungen und Gründungsformalitäten müssen vorliegen, um ein Unternehmen ohne diese Haftung gründen zu können?
Situation 3
3.1: Sie haben einen Bewerber ausgewählt. Dieser ist sehr gut qualifiziert und Sie trauen ihm die verschiedenen Aufgaben zu. Beschreiben Sie die Pflichten, die der Arbeitnehmer und Sie als Arbeitgeber eingehen, wenn es zu einem Arbeitsvertrag kommt.
3.2: Beschreiben Sie den Führungsstil, mit dem Sie diesen Mitarbeiter führen wollen. Begründen Sie Ihre Meinung, weshalb gerade dieser Führungsstil der passende ist! Beschreiben Sie anschließend auch einen Führungsstil, der nicht geeignet wäre und begründen Sie auch hier Ihre Meinung.
3.3: Nach zwei Monaten stellen Sie fest, dass der ausgewählte Mitarbeiter sein Verhalten nicht gut zügelt. Er ist aufbrausend, wird am Telefon schnell laut im Gespräch mit Kunden und zuweilen beleidigt er diese. Sie nehmen nun an, dass der Mitarbeiter sich nicht nur vorübergehend so verhält. Wie können Sie arbeitsrechtlich reagieren?
3.4: Nehmen Sie an, die in 3.3 geschilderte Situation tritt erst nach acht Monaten auf. Wie können Sie nun arbeitsrechtlich reagieren und was müssen Sie beachten?
Situation 4
4.1: Beschreiben Sie den Ablauf der Gründung des Betriebsrates. Welche Schritte sind seitens der Mitarbeiter erforderlich? Zu welchem Datum des aktuellen oder des folgenden Jahres müssen sie frühestens mit einem gewählten Betriebsrat rechnen?
4.2: Wieviel kostet Sie als Arbeitgeber ein Betriebsrat? Sie sollen keinen Betrag in € nennen, doch geben Sie vier notwendige Kostenpositionen an.
4.3: Wird es auch eine Auszubildendenvertretung oder eine Jugendvertretung in Ihrem Unternehmen geben?
4.4: Geben Sie einen systematischen Überblick über die Rechte des Betriebsrates.