1. Aufgabe:
Aufgabenbereich: Kalkulatorische Abschreibungen
a) Aus welchen Gründen werden im Kosten- und Erfolgscontrolling kalkulatorische Abschreibungen angesetzt? Erläutern Sie kurz zwei Ansatzgründe, indem Sie auf die Unterschiede zwischen kalkulatorischen Abschreibungen und bilanziellen/buchhalterischen Abschreibungen (erfasst in der Finanzbuchhaltung) eingehen.
b) Beschreiben Sie kurz zwei Situationen, in denen die bilanziellen Abschreibungen auf das betriebsnotwendige Vermögen höher ausfallen als die kalkulatorischen Abschreibungen.
Berechnungen sind nicht erforderlich.
2. Aufgabe:
Aufgabenbereich: Kalkulatorische Zinsen
Ein industrieller Produktionsbetrieb (Herstellung und Verkauf von Officeleuchten) weist in seiner Finanzbuchhaltung zum 31. März 20.. die u.a. Zahlenwerte seines Vermögens und seiner Schulden aus (Angaben in Euro).
Anlagevermögen
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Grundstücke und Bauten 450 000
•
Maschinen 150 000
•
Finanzanlagen 100 000
Umlaufvermögen
•
Vorräte 140 000
•
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 80 000
•
flüssige Mittel 75 000
Schulden
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Darlehensschulden 380 000
•
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistun- 215 000
gen
(davon ohne Skontierungsmöglichkeiten) (85 000)
•
Erhaltene Anzahlungen von Kunden 35 000
Die vom Controlling zum 31. März 20.. ermittelten Anschaffungskosten beim Anlagevermögen – vermindert um kalkulatorische Abschreibungen – betragen:
•
Grundstücke und Bauten 500 000
•
Maschinen 160 000
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Finanzanlagen 120 000
Von den Grundstücken und Bauten sind nur 80 % (der um kalkulatorische Abschreibungen verminderten Anschaffungskosten) betriebsnotwendig. Der Wertanteil der Bauten ist dominant.
Die Finanzanlagen bestehen zu 50 % aus Kapitalbeteiligungen an Zulieferbetrieben; die restlichen 50 % sind in Staatsanleihen (festverzinsliche Kredite an die öffentliche Hand) angelegt.
Betriebsnotwendige Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie flüssige Mittel unterlagen im März 20.. keinen nennenswerten Schwankungen.
Die Vorratsbestände werden vom Controlling als zu hoch eingeschätzt. Danach reichten 75 % der zum 31. März 20.. in der Finanzbuchhaltung ausgewiesenen Vorratsbestandswerte aus, um eine jederzeitige Produktions- und Lieferbereitschaft zu garantieren.
Zur Aufrechterhaltung jederzeitiger Zahlungsfähigkeit wären nach Auffassung der Controllingabteilung im März 20.. 60 % der ausgewiesenen flüssigen Mittel ausreichend gewesen.
Die o.a. bilanziellen Schuldenpositionen unterlagen im März 20.. keinen nennenswerten Schwankungen.
a) Ermitteln Sie – rechnerisch nachvollziehbar – unter Berücksichtigung aller o.g. Angaben die im März 20.. anzusetzenden kalkulatorischen Zinsen, wenn der kalkulatorische Zinssatz 12 % p.a. beträgt.
b) Kalkulatorische Zinsen werden im Kosten- und Erfolgscontrolling mithilfe der Restwertmethode oder der Durchschnittswertmethode ermittelt.
Kennzeichnen Sie kurz die Restwertmethode, und beurteilen Sie kurz ihre Verwendbarkeit für kostenrechnerische Zwecke.
3. Aufgabe:
Aufgabenbereich: Abgrenzungsrechnung zwischen Finanzbuchhaltung und Kosten- und Leistungsrechnung
Der Erfolgsbereich der Finanzbuchhaltung eines Industriebetriebs enthält im Monat September 20.. die in der Ergebnistabelle des beigefügten Arbeitsblattes ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge (Angaben in Euro).
Vervollständigen Sie – unter Berücksichtigung der nachfolgenden Angaben des Controllings für den Monat September 20.. – die Ergebnistabelle, und ermitteln Sie die Teilergebnisse des Rechnungskreises II.
Angaben des Controllings
• Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Verrechnungspreisen angesetzt; der zu Verrechnungspreisen bewertete Aufwand beläuft sich auf 80 000 Euro.
• In den Löhnen sind 4 500 Euro Urlaubslöhne enthalten; die kalkulatorischen Urlaubslöhne betragen 6 400 Euro.
• In den Gehältern stecken 12 500 Euro Urlaubsgehälter; das Controlling verrechnet 8 600 Euro kalkulatorische Urlaubsgehälter.
• Die kalkulatorischen Abschreibungen liegen 8 % niedriger als die buchhalterischen Abschreibungen.
• An kalkulatorischen Vertriebswagnissen sind 5 300 Euro anzusetzen.
• In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind 2 000 Euro außerplanmäßig angefallene Aufwendungen aufgrund eines verlorenen Gerichtsprozesses enthalten.
• Als kalkulatorische Zinsen sind 11 % p.a. auf ein betriebsnotwendiges Kapital von 1 800 000 Euro zu berücksichtigen.