1. Ein Großhändler ist auf schnelle Lieferungen an den Einzelhandel spezialisiert, bei dem die Ware unvorhergesehen knapp geworden beziehungsweise ausgegangen ist. Die Geschäftsleitung des Großhändlers hat diese Spezialisierung im Leitbild formu- liert:
„Wir wollen unseren Kunden bei unvorhergesehenen Engpässen helfen, indem wir flexibel und schnellstmöglich Bestellungen ausführen.“
Entwickeln Sie aus diesem Ausschnitt des Leitbildes zwei Einzelziele und beachten Sie dabei die Anforderungen an eine Zielbildung.
10 Pkt.
2. Sie sind Mitarbeiter eines Unternehmens der Elektroindustrie, das als Zulieferer für die Automobilindustrie fungiert. Der Preisdruck seitens der Automobilindustrie hat sich erhöht. Deswegen hat eine Projektgruppe des Elektrounternehmens die Aufga- be, über Einsparpotenziale nachzudenken und Feinziele zu formulieren, die in das Zielsystem des Unternehmens integriert werden sollen.
Sie erhalten als Mitglied der Projektgruppe die Aufgabe, ein Feinziel für die Kosten- senkung im Produktionsbereich zu formulieren.
Führen Sie auf der Grundlage des Oberziels „Kosten im Produktionsbereich senken“ einen Zielbildungsprozess mit Beispielen durch.
10 Pkt.
3. Für ein großes Unternehmen mit einer dreistufigen Planungshierarchie (Zentrale, Gebietsniederlassungen und regionale Vertriebsstellen) ist die jährliche Ertrags- planung durchzuführen. Welchen Planungsablauf empfehlen Sie, wenn die Zentrale über genaue Kenntnisse und Besonderheiten in der Vertriebsorganisation verfügt und die verbindlichen Ergebnisziele in kurzer Zeit festzulegen sind? Bitte nennen Sie Vor- und Nachteile des vorgeschlagenen Planungsablaufs.
10 Pkt.
4.
Ein Benchmarking-Prozess kann in verschiedene Phasen unterteilt werden. Diese sind aber betriebsindividuell.
a)
Bestimmen Sie die sachlogische Reihenfolge der nachfolgenden beispielhaften Phasen eines Benchmarking-Prozesses, indem Sie hinter jede Phase eine Ziffer von 1–6 eintragen. 6 Pkt.
Phase
In der richtigen Reihenfolge die Nr. ...
Leistungsbeurteilungsgrößen mithilfe von Kennzahlen festlegen
Informationsquellen (Primär- und Sekundär- informationen bestimmen)
Bestimmen des Benchmarking-Gegenstandes, z. B. Abwicklung, wenn die Werbekampagne ein Beispiel für die Abwicklung ist
Vergleichsunternehmen bestimmen
Feststellen der Unterschiede zur Konkurrenz und Ursachenermittlung
Analyse des Datenmaterials
5.
b) a) b)
Erläutern Sie kurz zwei Schwierigkeiten, die sich bei der Datenerhebung und -analyse ergeben könnten. 4 Pkt.
Was unterscheidet die Balanced Scorecard im Wesentlichen von anderen Kenn- zahlensystemen? 5 Pkt.
Stellen Sie einen Zusammenhang zwischen der strategischen Planung und der Balanced Scorecard her. 5 Pkt.
6. Ein Unternehmen hat aus vier Handlungsmöglichkeiten (A1 bis A4) die beste auszu-
wählen und dabei vier mögliche Umweltsituationen (S1 bis S4) zu berücksichtigen:
S1
S2
S3
S4
A1
100
130
90
70
A2
80
90
120
100
A3
90
60
100
150
A4
60
140
110
120
Für welche Alternative sollte sich das Unternehmen nach der Maximax-, Minimax- und der Hurwicz-Regel (λ = 0,3) entscheiden?
10 Pkt.
Situation zu den Aufgaben 7–9
Die MS-Motor AG ist ein Maschinenbauunternehmen, das auf dem Gebiet der Antriebs- technik tätig ist. Das derzeitige Produktionsprogramm umfasst Dieselmotoren für Motorschiffe mittlerer Größe, die in Einzelfertigung nach spezifischen Kundenvorgaben gebaut werden. Das Unternehmen beschäftigt am derzeitigen Standort in Lübeck ca.
3 000 Mitarbeiter. Da aufgrund der individuellen Kundenwünsche ständig Anpassungen an den vorhandenen Modellen durchgeführt werden müssen, verfügt das Unternehmen über eine eigene Entwicklungsabteilung mit rund 50 Mitarbeitern, die aus steuerlichen Gründen nach Lüneburg verlegt wurde. Da die Ertragslage des Unternehmens als sehr positiv einzuschätzen ist, möchte die Unternehmensleitung weiter expandieren und sich gleichzeitig für die Zukunft ein zweites Standbein verschaffen. Aus diesem Grund ist an- gedacht, in Zukunft auch Motoren für Lokomotiven zu bauen und auf diesem Gebiet ein umfassendes Sortiment anzubieten. Dieser Bereich soll neben Schiffsmotoren als eigene Sparte geführt werden. Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang, dass die vor- handenen Kapazitäten mit der bisherigen Produktion mit 90 % weitestgehend ausgelas- tet sind. Darüber hinaus gibt es am bisherigen Produktionsstandort in Lübeck keine Er- weiterungsmöglichkeiten. Als Standort für zusätzliche Produktionen ist Hamburg vorgesehen. Der verantwortliche Leiter des Wissensmanagements erhält die Aufgabe, die geplanten Maßnahmen aus seiner Sicht zu beurteilen. Dabei sind insbesondere fol- gende Aspekte zu untersuchen:
7. Skizzieren Sie kurz, welche Wissensziele diese Maßnahme beinhaltet.
10 Pkt.
8. Erläutern Sie kurz die Arbeitsschritte, die im Rahmen der Wissensidentifikation an- fallen, und in welchen Bereichen möglicherweise Wissenslücken zu erwarten sind.
9. Bewerten Sie die verschiedenen Möglichkeiten des Wissenserwerbs.
10 Pkt. 10 Pkt.
10. In einer Abteilungsbesprechung wird über die Möglichkeiten diskutiert, die internen
und externen Daten mithilfe der Informationstechnologie besser zu nutzen.
Nennen und erläutern Sie kurz vier Beispiele dafür, welchen Beitrag die Informati- onstechnologie aus strategischer und operativer Sicht zur Erfüllung der Unterneh- mensziele leisten kann.
10 Pkt. insges. 100 Pkt.