1.
Bestimmen Sie anhand folgender Bilanzen
a) die Sachinvestitionen, Finanzinvestitionen
Beachten Sie, dass Forderungen und Geldmittel nicht zum Investiti-onsbereich, sondern zum Zahlungsbereich gehören.
b) die Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung
c) die Liquidität ersten und dritten Grades
Beachten Sie bitte bei der Lösung von 1b) und 1c), dass der Bilanz-gewinn ausgeschüttet werden soll und daher zum kurzfristigen Fremdkapital zählt. Die Rückstellungen sind als langfristige Rück-stellungen anzusehen.
Bilanzen der Jahre 1 und 2 einer AG (alle Werte in TEUR):
Jahr Jahr
AKTIVA 2 1 PASSIVA 2 1
Maschinelle Anlagen 315 292 Grundkapital 500 450
Finanzanlagen 72 64 Rücklagen 200 250
Vorräte 412 424 Rückstellungen 114 102
Forderungen 407 336 langfr. Verbindlichk. 154 128
Geldmittel 94 121 kurzfr. Verbindlichk. 297 280
Bilanzgewinn 35 27
1.300 1.237 1.300 1.237
2. Es ist Ihnen die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung einer AG bekannt.
a) Beweisen Sie aus den Veränderungen der Bilanzen vom Jahr 1 zum Jahr 2, dass für Bewegungsbilanzen folgende Gleichung gilt:
Zunahme der Aktivbestände + Abnahme der Passivbestände =
Zunahme der Passivbestände + Abnahme der Aktivbestände
b) Stellen Sie fest, in welcher Höhe das Unternehmen Anlageinvestitio-nen durchgeführt hat. (Im Jahr 2 wurden keine Anlagen verkauft.)
c) Stellen Sie fest, wie die Anlageinvestitionen im Jahr 2 finanziert wurden.
Es ist Ihnen die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung einer AG bekannt.
a) Beweisen Sie aus den Veränderungen der Bilanzen vom Jahr 1 zum Jahr 2, dass für Bewegungsbilanzen folgende Gleichung gilt:
Zunahme der Aktivbestände + Abnahme der Passivbestände =
Zunahme der Passivbestände + Abnahme der Aktivbestände
Zunahme der Aktivbestände = Forderungen + 20
Abnahme der Passivbestände = Rücklagen - 10; Darlehen - 40;
Bilanzgewinn - 10
Zunahme der Passivbestände = Verbindlichkeiten + 10
Abnahme der Aktivbestände = Anlagevermögen - 50; Vorräte - 10; flüssige Mittel - 10
Zunahme der Aktivbestände + Abnahme der Passivbestände = 80
Zunahme der Passivbestände + Abnahme der Aktivbestände = 80
80 = 80
Zu- bzw. Abnahmen vertauscht: 70 +10 = 60 +20
8/12P.
b) Stellen Sie fest, in welcher Höhe das Unternehmen Anlageinvestitionen durchgeführt hat. (Im Jahr 2 wurden keine Anlagen verkauft.)
Anlagevermögen Jahr 1 - Abschreibungen auf Anlagen (500.000,00 € - 50.000,00 €) = 450.000,00 €
Anlagevermögen Jahr 2 = 550.000,00 €
Investition aus Anlagevermögen (550.000,00 € - 450.000,00 €) = 100.000,00 €
2/2P.
c) Stellen Sie fest, wie die Anlageinvestitionen im Jahr 2 finanziert wurden.
Die Anlageinvestition im Jahr 2 wurde wie folgt finanziert:
Mit der Erhöhung des Darlehens um 40.000,00 €
Mit der Abschreibung auf Anlagen mit 50.000,00 €
Mit dem Gewinn in Höhe von 10.000,00 €
40.000, 00 € + 50.000,00 € + 10.000,00 € = 100.000,00 €
2/2P.
Bilanz: (alle Werte in TEUR)
Jahr Jahr
AKTIVA 1 2 PASSIVA 1 2
Anlagevermögen 500 550 Grundkapital 400 400
Vorräte 80 90 Rücklagen 200 210
Forderungen 90 70 Darlehen 50 90
flüssige Mittel 80 90 Verbindlichkeiten 40 30
Bilanzgewinn 60 70
750 800 750 800
Gewinn- und Verlustrechnung (Jahr 2):
Materialaufwendungen 800 Umsatzerlöse 1.400
Personalaufwendungen 360
Zinsaufwendungen 10
Abschreibungen auf Anlagen 50
sonstige Aufwendungen 100
Zuführung zu Rücklagen 10
Bilanzgewinn 70
1.400 1.400
3. Im Rahmen der Finanzplanung spricht man von Einnahmen und Ausga-ben bzw. Einzahlungen und Auszahlungen. Grenzen Sie diese Begriffs-paare gegeneinander ab, wobei Sie davon ausgehen, dass das Unter-nehmen A an das Unternehmen B Fertigerzeugnisse im Wert von 100.000,00 € auf Ziel geliefert hat.
4. Ein Industriebetrieb will mittels kurzfristiger Finanzplanung die Aufnahme eines neuen Produktes in das Sortiment überprüfen. Die Fertigung wird im Januar begonnen. Es wird damit gerechnet, dass alle Fertigerzeugnis-se kontinuierlich abgesetzt werden können. Folgende Informationen für die Finanzplanung sind bekannt:
Für Fertigungsmaterial fallen 30.000,00 € pro Monat, für Fertigungslöhne 70.000,00 € pro Monat an, Gewinn 20.000,00 € pro Monat, Zahlungsziel der Lieferer 1 Monat, Zahlungsziel für Kunden 2 Monate.
Mit dem Eingang der Ende Dez. vorhandenen Forderungen kann wie folgt gerechnet werden:
Jan. 100.000,00 €, Febr. 300.000,00 €, März 200.000,00 €.
Die vorhandene Verbindlichkeiten sind wie folgt fällig:
Jan. 200.000,00 €, Febr. 600.000,00 €, März 500.000,00 €.
Der vorhandene Bestand an alten Fertigerzeugnissen von 240.000,00 € kann im Jan. und Febr. je zur Hälfte gegen sofortige Kasse abgesetzt werden.
Das Bankguthaben zu Beginn Jan. beträgt 150.000,00 €.
a) Stellen Sie einen kurzfristigen Finanzplan für die Zeit Jan. bis April auf.
b) Welche Folgerungen muss die Geschäftsleitung aus den Ergebnis-sen ziehen?
5. Die aufbereitete Bilanz einer Maschinenbau AG hat folgendes Aussehen (Zahlen in TEUR):
Berichtsjahr Vorjahr
Aktiva
Anlagevermögen 4.352 4.130
Vorräte 5.258 4.121
Forderungen 1.470 1.867
flüssige Mittel 110 102
Umlaufvermögen 6.838 6.090
Gesamtvermögen 11.190 10.220
Passiva
Eigenkapital 3.290 3.490
langfr. Fremdkapital 2.580 2.455
kurzfr. Fremdkapital 5.320 4.275
Gesamtkapital 11.190 10.220
a) Ermitteln Sie die Kennziffern für
1. Grad der finanziellen Unabhängigkeit
2. Deckungsgrad II
3. Liquidität III
b) Erstellen Sie eine Liquiditätsstaffelrechnung.
c) Wie beurteilen Sie die Kapitalausstattung in den beiden Jahren?
d) Was kann über die Liquidität an beiden Bilanzstichtagen gesagt werden?
e) Wie beurteilen Sie die Anlagendeckung in den beiden Jahren?
6. Ein Industrieunternehmen rechnet bei Gründung für Anlagen mit
200.000,00 €, für den Vorbereitungsaufwand mit 150.000,00 € und einem eisernen Bestand, der einem Materialverbrauch von 15 Tagen entspricht.
Für die laufende Betriebstätigkeit werden folgende Ausgaben geschätzt:
Tagesproduktion: 200 Stück
Materialkosten je Stück: 15,00 _
Fertigungskosten je Stück: 8,00 _
Vertriebskosten: 5,00 _ je Stück
Als Vorlagezeit werden folgende Werte angenommen:
Lagerdauer des Materials: 15 Tage
Produktionsdauer: 10 Tage
Lagerdauer der Fertigerzeugnis-se: 20 Tage
Kundenziel: 40 Tage
a) Bestimmen Sie den gesamten Kapitalbedarf.
Beachten Sie, dass die Vertriebskosten als Sondereinzelkosten des Vertriebs anzusehen sind.
b) Wie wirkt sich die Verkürzung des Zahlungszieles an die Kunden auf den Kapitalbedarf aus?
c) Welche Auswirkungen auf den Kapitalbedarf hätten Anzahlungen an Lieferer und Anzahlungen von Kunden?