1. Aufgabe:
a) Es soll bei einem mittelständischen Möbelhersteller in Ihrer Nähe (MöWe AG) eine Bilanzanalyse vorgenommen werden. Wozu dient bei einem solchen Unternehmen die Erstellung einer internen Bilanzanalyse?
b) Welche Informationen würden Sie (als Externer) für eine Bilanzanalyse der MöWe AG sammeln?
c) Wo liegen die Grenzen einer externen Bilanzanalyse (im Vergleich zur internen)?
2. Aufgabe:
Die Bilanz der MöWe AG für das Jahr 01 weise die folgenden Zahlen (in TEUR) aus:
Aktiva Bilanz* Passiva
Sachanlagen
Finanzanlagen
Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse
Forderungen aLuL
Kassenbestand
Bankguthaben 7 000
200
1 000
500
4 000
2 000
20
200 Gez. Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Rückstellungen
Hypothekenschulden
Bankschulden (kurzfristig)
Verbindlichkeiten aLuL 2 500
100
900
170
3 000
4 000
4 250
14 920 14 920
*alle Angaben in TEUR
Anmerkungen zur Bilanz:
1. Zu den Sachanlagen gehören insbesondere das Firmengrundstück mit Betriebsgebäuden sowie der Maschinen- und Fuhrpark. Es musste in diesem Jahr einiges an Sachanlagen neu angeschafft werden (z.B. waren Maschinen veraltet).
2. Von den Rückstellungen sind 70 000 € langfristig.
Ein großer Stammkunde ist leider im Dezember zur Konkurrenz gewechselt. Dadurch wurde weniger verkauft. Außerdem hat dieser Kunde einige größere, fällige Rechnungen noch nicht bezahlt. Aus der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Jahres 01 sind die folgenden Zahlen entnommen:
Erträge gesamt 30 000 000 €
darin enthaltene Umsatzerlöse 28 000 000 €
darin enthaltene außerordentliche Erträge
(Verkauf Beteiligung) 1 000 000 €
Aufwendungen 27 500 000 €
darin enthaltene Fremdkapitalzinsen 400 000 €
Arbeitshinweis:
Zeigen Sie in den folgenden zu berechnenden Kennzahlen, aus welchen Einzelbeträgen sich jeweils Zähler und Nenner zusammensetzen, damit Ihre Berechnungen nachvollzogen werden können.
a) Erläutern Sie die „Goldene Bilanzregel im engeren Sinne“ und die „Goldene Bilanzregel im weiteren Sinne“ und untersuchen Sie die Bilanz mithilfe der entsprechenden Kennzahlen.
b) Ermitteln Sie die Liquiditätsgrade I bis III.
c) Beurteilen Sie die Ergebnisse von b). Welche langfristig wirksamen Maßnahmen können ergriffen werden, um die Barliquidität zu verbessern?
d) Ermitteln Sie die Rentabilität des Eigenkapitals und des Umsatzes. Was drücken diese beiden Kennzahlen aus?
3. Aufgabe:
Die aufbereiteten Bilanzen der Chemix AG für zwei aufeinanderfolgende Abrechnungsperioden 02 und 01 weisen die folgenden Zahlen (in TEUR) aus:
Aktiva 02 01 Passiva 02 01
Immaterielles
Vermögen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Rohstoffe
Vorräte
Forderungen
Flüssige Mittel
1 000
4 000
2 500
2 000
4 500
1 800
3 000
0
3 900
200
1 200
2 000
900
300 Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Rückstellungen
Langfristige
Verbindlichkeiten
Kurzfristige
Verbindlichkeiten 6 000
600
2 500
100
4 500
5 100 3 000
100
300
50
3 400
1 650
18 800 8 500 18 800 8 500
a) Die kleine Chemix AG konnte Anfang 02 ein Patent für einen inzwischen sehr gefragten Arzneimittelstoff erwerben. Seitdem floriert das Unternehmen so stark, dass trotz weiterer Produktionshalle und zusätzlicher Anlagen (alle erst einmal gemietet) die Kapazitätsgrenze längst erreicht ist. Nehmen Sie eine kleine komparativ-statische Bilanzanalyse vor bzw. erläutern Sie die Veränderungen der Bilanzpositionen.
b) Was würden Sie dem Unternehmen in dieser Situation raten?
4. Aufgabe:
Die Erfolgsrechnungen der Textil GmbH für zwei aufeinanderfolgende Abrechnungsperioden 01 und 02 zeigen die folgenden Zahlen:
Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) der Textil GmbH
Jahr 02 Jahr 01
TEUR TEUR TEUR TEUR
1.
2.
3. Umsatzerlöse
Mehrbestand an Erzeugnissen
Sonstige Erträge 21 000
700
60 15 000
500
50
4.
5.
6.
7.
8.
9. Materialaufwand
Personalaufwand gesamt
(davon für Pensionsrückstellungen)
Abschreibungen auf Anlagen
Sonstige Aufwendungen
Zinserträge
Zinsaufwendungen 11 500
5 970
(80)
960
200
510
30 7 500
5 150
(60)
600
130
340
10
10. Steuern 420 280
11. Jahresüberschuss 2 650 1 560
a) Erklären Sie den Begriff „Cashflow“. Berechnen Sie den Cashflow II für die Jahre 02 und 01.
b) Die Textil GmbH hat Anfang 02 in moderne neue Maschinen investiert (mit höherer Automatisierung). An welchen Veränderungen in der GuV von 01 zu 02 kann man dies erkennen?
c) Ermitteln Sie die (Brutto-)Wertschöpfung für die Jahre 02 und 01 mithilfe der Wertschöpfungsverwendungsrechnung.
d) Das Eigenkapital der GmbH ist von 6 000 TEUR im Jahr 01 auf 6 600 TEUR im Jahr 02 gestiegen. Das Fremdkapital hat sich ebenfalls (durch Kreditaufnahme für die neuen Maschinen) von 5 500 TEUR auf 8 500 TEUR erhöht. Ermitteln Sie die Eigenkapitalrentabilität und Gesamtkapitalrentabilität in beiden Jahren (dabei, abweichend von der Formel, keinen Kapitaldurchschnitt bilden). Kam hier der „Leverageeffekt“ zum Tragen?