1. Aufgabe:
Eine Maschinenbau AG beabsichtigt, ihre Produktionsanlagen zur Herstellung von Automaten zu vergrößern. Eine Kapitalbedarfsrechnung ermittelt für Umbauten ca. 20 Mio. € und für Fertigungsstraßen ca. 22 Mio. €.
Im Vorstand werden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten diskutiert, die allein oder gemeinsam die erforderlichen Investitionen ermöglichen sollen:
I. Eigenfinanzierung
a) Beschreiben Sie die Möglichkeiten der Eigenfinanzierung bei der AG.
4 Pkt.
b) Begründen Sie, welche Vorteile die Eigenfinanzierung gegenüber der Fremdfinanzierung hat.
6 Pkt.
II. Selbstfinanzierung
a) Erläutern Sie anhand der Bilanz, wie die AG offene Selbstfinanzierung betrieben hat.
8 Pkt.
III. Finanzierung durch Vermögensumschichtung
a) Erläutern Sie diesen Vorgang allgemein.
2 Pkt.
b) Schlagen Sie anhand der Bilanz Möglichkeiten vor.
6 Pkt.
IV. Finanzierung aus Abschreibungen
Die AG hat im letzten Geschäftsjahr Abschreibungen in Höhe von 25 Mio. € vorgenommen. Erklären Sie, wie Abschreibungen zur Finanzierung beitragen können.
4 Pkt
V. Fremdfinanzierung
a) Begründen Sie, ob für die von der AG vorgesehenen Investitionen langfristige Fremdfinanzierung (z.B. Darlehen) oder kurzfristige Fremdfinanzierung (z.B. Kontokorrentkredit) besser geeignet wäre.
4 Pkt.
b) Untersuchen Sie anhand der Vermögenswerte der Bilanz, in welcher Form diese als Sicherheit für einen Kredit dienen können. Erklären Sie kurz die jeweilige Sicherheit.
16 Pkt.
2. Aufgabe:
I. Bei der Beschaffung der Produktionsanlagen muss die Maschinenbau AG nicht nur entscheiden, ob sie mit Eigen- oder Fremdkapital finanzieren will, sondern auch, ob es vorteilhaft ist, einen Teil der Produktionsanlagen zu mieten statt zu kaufen.
a) Stellen Sie dar, wer Leasinggeber sein könnte.
4 Pkt.
b) Je nach Dauer des Mietvertrages liegt die Belastung durch Mietkosten 20 bis 40 % über der Kaufsumme des Leasinggegenstandes. Nennen Sie 3 Gründe, die die Maschinenbau AG trotzdem veranlassen könnten, einen Leasingvertrag abzuschließen.
6 Pkt.
II. Die Maschinenbau AG beabsichtigt, ihre Forderungen an eine Factoringgesellschaft zu verkaufen. Diese berechnet für ihre Dienstleistungsfunktionen 2,5 % des Forderungsumsatzes und bei Risikoübernahme des Ausfalls eine Risikoprämie von 1 % der Rechnungssumme.
a) Erläutern Sie, welche Vorteile für die Maschinenbau AG diesen Kosten für ein Factoring-Finanzierungssystem gegenüberstehen (5 Aspekte).
10 Pkt.
b) Begründen Sie, warum die Factoringgesellschaft am Kauf aller Forderungen oder großer Teilgruppen der Forderungen interessiert sein könnte.
4 Pkt.
c) Stellen Sie dar, wie sich der Abschluss eines Factoringvertrages in der Bilanz der Maschinenbau AG niederschlägt.
6 Pkt.
3. Aufgabe:
Im Jahr 1 hat die Maschinenbau AG 8 Maschinen mit einer Nutzungsdauer von 5 Jahren zu je 15 000 € angeschafft. Die Abschreibung erfolgt linear. Die Geschäftsleitung plant, die Abschreibungsgegenwerte, die allesamt durch Erlöse verdient werden, sofort in gleichartige Maschinen zu reinvestieren. Verbleibende Restbeträge sollen in der Folgeperiode reinvestiert werden.
Stellen Sie in einer übersichtlichen Tabelle die Entwicklung des Maschinenbestands für die ersten 5 Jahre dar. Die Tabelle soll folgende Aspekte enthalten:
• Anzahl an Maschinen (Zugang, Abgang, Bestand)
• Anschaffungskosten der genutzten Maschinen
• Jahresabschreibungsbetrag
• Reinvestitionsbetrag
• Restbetrag
20 Pkt.
insges.100 Pkt.