1. Aufgabe
Situation 1
Die Möbelwerke MÖMA modernisieren einen Teil ihrer Produktion. Aus diesem
Grunde kaufen sie am 20.11.11 ein Fließband auf einer Industriemesse. Die Lieferung
und die Montage des Fließbandes erfolgte am 05.01.12, zum vertraglich festgelegten
Termin. Folgende Konditionen wurden beim Kauf ausgehandelt:
Listenpreis, netto: 45 000,00 €, Messerabatt: 10 %; Skonto: 2 %.
Die Pauschale für Montagearbeiten, die nicht skontierfähig war,
betrug netto 750,00 €.
Dieser Rechnungsbetrag wurde abzüglich 2 % Skonto durch Banküberweisung
bezahlt. Die Anlieferung des Fließbandes erfolgte durch einen Spediteur. Die Transportkosten
betrugen 666,40 € (einschl. 19 % USt.) und wurden sofort durch Barzahlung
beglichen. Abweichend von der amtlichen Afa-Tabelle, die eine Nutzungsdauer
von 14 Jahren für einen solchen Vermögensgegenstand vorgibt, konnte eine voraussichtliche
betriebliche Nutzungsdauer von 10 Jahren, aufgrund von Erfahrungswerten,
nachgewiesen werden. Es wird nach der linealen Abschreibungsmethode
abgeschrieben.
Der Bilanzansatz des Förderbandes wurde per 31.12.12 wie folgt berechnet:
Listenpreis: 45 000,00 €
– Messerabatt 10 % 4 500,00 €
40 500,00 €
+ Pauschale für Montagearbeiten 750,00 €
41 250,00 €
+ 19 % Umsatzsteuer 7 837,50 €
= Rechnungsbetrag 49 087,50 €
Anschaffungskosten 40 985,00 €
– planmäßige Abschreibung 12 2 927,50 €
= Bilanzansatz 38 057,50 €
1. Nehmen Sie differenziert Stellung zu dem ausgewiesenen Bilanzansatz.
6 Pkt.
2. Berichtigen Sie ggf. den o. g. Bilanzansatz durch eigene ausführliche Berechnungen.
3 Pkt.
3. Bilden Sie alle relevanten Buchungssätze vom Tage der Anschaffung bis zum Tag
der planmäßigen Abschreibung und Bilanzierung im Jahr 12.
10 Pkt.
Situation 2
Ein altes Fließband, das am 01.07.04 angeschafft wurde, ist zum 31.03.10 im Rahmen
der Modernisierungsarbeiten ausgebaut und zum Bruttopreis von 11 962,14 €
(einschl. 19 % USt.) bar verkauft worden. Die Abschreibung erfolgte, im Jahr der
Anschaffung zeitanteilig, nach der linearen Abschreibungsmethode. Der Vermögensgegenstand
wurde buchmäßig auf dem Anlagenkonto „Anlagen und Maschinen“
geführt und im Rahmen der Direktabschreibung wertberichtigt. Der Buchwert betrug
am 01.01.09 12 180,00 €.
Die betriebliche Nutzungsdauer war auf 8 Jahre festgelegt worden.
Außergewöhnliche Abschreibungen o. Ä. waren nicht angefallen.
1. Ermitteln Sie anhand nachvollziehbarer Berechnungen folgende Werte:
– den linearen Abschreibungssatz;
– den Abschreibungsbetrag für das Jahr 09;
– den Restbuchwert zum 31.12.09;
– die zeitanteilige Abschreibung, bis zum Verkauf am 31.03.10,
für das Jahr 10;
– den Verkaufserfolg für das alte Fließband.
13 Pkt.
32 Pkt.
2. Aufgabe
Buchen Sie folgende Geschäftsfälle:
1. a) Die J. Peters KG hat eine Forderung aus dem Jahr 11 über 23 205,00 € an die
Stahlwerke AG, über deren Vermögen am 26.02.11 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens
beantragt wird. Wie ist bei der J. Peters KG zu buchen, wenn
direkt abgeschrieben wird?
1 Pkt.
b) Am 29.06. desselben Jahres wird eine Erstattungsquote von 60 % zugesagt.
Die Bankgutschrift auf dem Konto der J. Peters KG erfolgt am 12.07.11.
3 Pkt.
2. a) Der Gesamtbestand der Forderungen der F. Schulz OHG per 31.12.11 beträgt
357 000,00 € (einschließlich 19 % USt.). Hierauf ist eine Pauschalwertberichtigung
in Höhe von 3 % zu bilden.
2 Pkt.
b) Auf eine im Vorjahr (11) als uneinbringlich abgeschriebene Forderung erhält
die F. Schulz OHG am 5. Mai 12 eine Banküberweisung in Höhe von
3 094,00 € brutto.
2 Pkt.
3. a) Der Kunde der L. Meier KG hat am 1. Dezember 11 das Insolvenzverfahren
beantragt. Die Forderung beträgt 7 854,00 € brutto (einschl. 19 % USt.). Wie
ist zu buchen?
2 Pkt.
b) Am 31. Dezember 11 wird der Forderungsausfall bei unserem Kunden
L. Meier KG auf 75 % geschätzt. Wie ist die indirekte Abschreibung zu
buchen?
2 Pkt.
c) Am 2. Februar 12 ist das Insolvenzverfahren unseres Kunden L. Meier KG
abgeschlossen. Der Insolvenzverwalter überweist 1 785,00 €.
2 Pkt.
d) Am 31. Dezember 12 wird die bisherige Einzelwertberichtigung aus b) an die
aktuelle Einzelwertberichtigung zweifelhafter Forderungen in Höhe von
3 000,00 € angepasst.
2 Pkt.
16 Pkt.
3. Aufgabe
Für die beiden kaufmännischen Arbeitnehmer eines Kleinbetriebs liegen für den
Monat März diesen Jahres die folgenden persönlichen Daten sowie die Angaben über
die monatlichen Bruttolöhne vor:
– Schmidt, Oskar, geb.: 14.05.1980, verheiratet, zwei Kinder, evangelisch,
Alleinverdiener; Bruttolohn: 2 405,00 €
– Berg, Werner, geb.: 27.08.1971, ledig, keine Kinder, konfessionslos,
Bruttolohn: 2 395,00 €
Beide haben einen Bausparvertrag, auf den der Arbeitgeber für sie jeweils monatlich
40,00 € einzahlt. Gemäß Tarifvertrag beträgt die vermögenswirksame Leistung des
Arbeitgebers 20,00 € pro Arbeitnehmer. Unterstellen Sie, dass die Prognosebeiträge
zur Sozialversicherung identisch mit den tatsächlichen Gesamtsozialversicherungsbeiträgen
sind, sodass das Konto Voraussichtliche Beitragsschuld entfällt.
1. Geben Sie an, in welche Steuerklassen Schmidt und Berg einzuordnen sind.
2 Pkt.
2. Erstellen Sie dann mithilfe der im Anhang des Studientextes beigefügten Ausrisse
einer Monatslohnsteuertabelle (Kirchensteuer = 9 %) detaillierte Lohnabrechnungen.
Dabei sind noch folgende Angaben zu berücksichtigen:
– Schmidt bewohnt eine Werkswohnung; die Monatsmiete von 600,00 € ist zu
verrechnen.
– Berg erhielt zu Beginn des Monats März einen Vorschuss von 270,00 €, der
jetzt ebenfalls zu verrechnen ist.
24 Pkt.
3. Buchen Sie die Lohnabrechnung für beide Arbeitnehmer zusammen, wobei Zahlungen
durch Banküberweisungen erfolgen,
a) per 31. März
7 Pkt.
b) per 10. April/bei Zahlung
2 Pkt.
35 Pkt.
4. Aufgabe
Ein Industriebetrieb hat am 1.5.11 eine Hypothek, die zunächst dem Bankkonto des
Betriebes gutgeschrieben wird, zu folgenden Konditionen aufgenommen:
Nominalbetrag: 500 000,00 €
Auszahlung: 96 %
Rückzahlung: 100 %
Zinssatz: 5,8 % p. a.
Dauer der Zinsbindung: 10 Jahre
Laufzeit der Hypothek 25 Jahre
Zinszahlungen: halbjährlich vorschüssig, erstmalig am 1.5.11
Tilgung: wird ausgesetzt; erst nach 10 Jahren in einer Summe
Führen Sie die notwendigen Buchungen durch
1. am 1.5.11,
6 Pkt.
2. am 1.11.11,
1 Pkt.
3. a) am 31.12.11 (ohne Abschlussbuchungen),
b) per 1.1.12 (ohne Eröffnungsbuchungen).
10 Pkt.
17 Pkt.
insges. 100 Pkt.