1. Aufgabe:
Sie haben als Einkäufer der Inter AG folgende Sachverhalte zu beurteilen:
a) Unverbindliches Angebot + übereinstimmende Bestellung + übereinstimmende Auftragsbestätigung
b) Zusendung eines Kataloges + übereinstimmende Bestellung + übereinstimmende Auftragsbestätigung.
c) Verbindliches Angebot + abweichende Bestellung + Auftragsbestätigung zur abweichenden Bestellung.
d) Anfrage per E-Mail + Lieferung.
e) Angebot mit Freizeichnungsklausel + übereinstimmende Bestellung + Lieferung übereinstimmend mit dem Angebot.
f)Angebot mit Freizeichnungsklausel + gleichlautende Bestellung + abweichende Auftragsbestätigung.
Sie haben als Mitarbeiter einer Stabsstelle „Recht“ der Inter AG zwei Fälle zu beurteilen:
a) Die Inter-AG hat bei einem Lieferanten Reinigungsmittel bestellt und auf der Bestellung „Lieferung unverzüglich“ vermerkt. Die Lieferung ist aber nach drei Wochen immer noch nicht eingetroffen. Eine Nachfrage ergab, dass der Lieferer die Bestellung versehentlich „vergessen“ hat. Können die Rechte aus einem Lieferverzug damit durch die Inter AG sofort in Anspruch genommen werden.
b) Ein Kaufvertrag zwischen der Inter AG und einem Kunden datiert vom 25. September des Jahres. Als Zahlungsfrist waren 14 Tage nach Erhalt der Rechnung angegeben. Am 30. Oktober des Jahres ist das Geld immer noch nicht eingegangen. Ist eine Mahnung erforderlich, um den Kunden in Zahlungsverzug zu setzen?
3. Aufgabe:
Ein Einzelhändler will mit einem Großhändler, bei dem er regelmäßig Büroartikel bezieht, einen Rahmenvertrag abschließen. In erster Linie geht es um Druckerpapier. Pro Woche werden davon ca. 100 Packungen à 2 500 Blatt verkauft. Unter Berücksichtigung eines Sicherheitsbestandes sollen daher alle 14 Tage 250 Packungen eingekauft werden.
Welche grundsätzlichen Vertragsbedingungen sollten in einen Rahmenvertrag einfließen? Nennen und erläutern Sie vier Vertragsbestandteile.
4. Aufgabe:
Die Inter-AG hatte vor zwei Jahren für das Lager ein Planungsbüro mit der Projektierung eines Hochregallagers beauftragt. Zu den Aufgaben des Planungsbüros gehörte auch die Berechnung der Statik für das Fundament. Die Zahlung für die Leistung des Planungsbüros durch die Inter AG an das Planungsbüro erfolgte kurz nach der Vorlage der Projektierung.
Vor zwei Monaten zeigten sich in dem Fundament die ersten Risse. Ein Sachverständiger stellte fest, dass die Statik von dem Planungsbüro falsch berechnet wurde.
a) Welche Art von Vertrag wurde vor zwei Jahren zwischen der Inter AG und dem Planungsbüro abgeschlossen? Begründen Sie die Antwort mit wesentlichen Kriterien dieser Vertragsart
b) Welche grundsätzlichen Pflichten ergeben sich aus dieser Vertragsart für die Vertragspartner?
c) Haben beide Seiten ihre Pflichten erfüllt? Wenn nicht, welche Rechtsfolge ergibt sich daraus?
5. Aufgabe:
Die Inter AG hat weltweite Verbindungen, die Im- und Exportgeschäfte erfordern. Aus diesem Grunde hat die Geschäftsführung die Überwachung von rechtlichen Grundlagen der internationalen Geschäfte und deren betriebswirtschaftliche Auswirkungen in die Stellenbeschreibungen der Controlling-Stellen aufgenommen. Die Controller haben folgende Fragen zu klären:
I. Ordnen Sie die folgenden Sachverhalte danach ein, ob sie in den Incoterms geregelt werden (bitte eine 1 eintragen) oder nicht (bitte eine 9 eintragen).
Abschluss und die Kosten einer Transportversicherung
Vertragsstrafen bei Vertragsabbruch
Alle Kaufvertragsbestandteile
Übernahme der Transportkosten
Lieferung immaterieller Güter
Die Inhalte von Finanzierungsverträgen
II. Die Inter AG will als Verkäufer nach Indien liefern.
a) Welche Klausel muss sie im Kaufvertrag vereinbaren, wenn sie außer den Verpackungskosten keine weiteren Kosten für den Versand übernehmen und auch die Kosten für die Transportversicherung ausschließen will?
b) Welche Incoterms-Gruppe ist für den Verkäufer am ungünstigsten, wenn es um die Kosten und die Haftung geht?
c) Erläutern Sie eine Klausel aus dieser Gruppe näher.
6. Aufgabe:
Für die Zollberechnung sollen die nachstehend aufgeführten Verzollungsdaten gelten:
• CIF-Preis gemäß der Rechnung 600 kg je kg = 35,00 Euro
• Zoll 15 %
• Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) für die Einfuhr aus einem Drittland 19 %
Berechnen Sie den Einfuhrwert nach der Verzollung.
7. Aufgabe:
Gemäß § 3 KrWirtG. Die Garten-GmbH stellt Gartengeräte (Schaufel, Harke usw.) her und verwendet in der Produktion hauptsächlich Holz und Metall. Die Geschäftsführung plant, ein Umweltmanagement-System einzurichten, das in ein paar Jahren auch zertifiziert werden soll.
Der erste Schritt war die Einrichtung einer Projektgruppe, die sich mit der Thematik befasst. Diese Gruppe hat sich zu einer Kreativsitzung zusammengefunden, um erste Ansätze für die Vermeidung von Abfall in der Produktion zu finden. Sie legt für den Abfallbegriff die Definition des KrWirtG § 3 zugrunde. Danach wird unter Vermeidung von Abfall diejenige Aktivität verstanden, die einen Stoff, ein Material oder Erzeugnis nicht zu Abfall werden lässt.
a) Bilden Sie vier Beispiele dafür, wie eine Abfallvermeidung realisiert werden kann. Beziehen Sie zwei Beispiele auf den Produktionsprozess und zwei auf den Vertrieb verkaufsfähiger Waren.
b) Erläutern Sie anhand eines Beispiels, wie sich schon bei der Produktinnovation bzw. -gestaltung Gedanken der Abfallvermeidung berücksichtigen lassen.
8. Aufgabe:
Die Garten-GmbH stellt Gartengeräte (Schaufel, Harke usw.) her. Die Schaufeln werden an den Großhandel in Mengen zu 50 oder 100 Stück geliefert. Sie sind Mitarbeiter im Versand. Machen Sie Vorschläge für die Gestaltung der Verkaufs-, Um- und Transportverpackung. Begründen Sie Ihre Vorschläge.
9. Aufgabe:
Der Verkaufsleiter der Inter AG in Weimar informiert die Geschäftsführung, dass in bestimmten Regionen Kunden häufig reklamieren. Sie beanstanden Transportschäden. Außerdem würden sich die Fahrer der beauftragten Transportfirmen weigern, die Ware abzuladen. Die Kunden sind so verärgert, dass sie zum Teil die Annahme der Ware verweigern oder die Schäden in Rechnung stellen.
Nach Einschätzung des Verkaufsleiters könnte das Problem darin bestehen, dass die Paletten für das Gewicht der gelieferten Güter zu schwach und die Sendungen zum Teil nicht gesichert sind.
Es existieren außer mündlichen Beförderungsverträgen keinerlei gesonderte Vereinbarungen mit den Transportfirmen.
a) Begründen Sie, wer für die mangelhaften Paletten die Verantwortung trägt und im Schadenfall haften muss.
b) Erläutern Sie die Verantwortlichkeiten bezüglich der Be- und Entladung der Ware
c) Beschreiben Sie, wie viel Zeit die Kunden haben, um Frachtschäden zu reklamieren.