1. Die Industrie AG bietet einem Kunden eine Sonderanfertigung zu einem Nettobarverkaufspreis von 33 089 € an.
a) Ermitteln Sie
1) die Selbstkosten für den Fall, dass mit einem Gewinnzuschlag von 12 Prozent kalkuliert wird (5 Pkt.),
2) die Herstellkosten für den Fall, dass mit 20 Prozent Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz kalkuliert wird(5 Pkt.),
3) die Fertigungslohnkosten für den Fall, dass mit 220 Prozent Fertigungsgemeinkosten-Zuschlagssatz kalkuliert wird und die Materialkosten 8 300 € betragen. (5 Pkt.)
b) Kalkulieren Sie den Listenverkaufspreis netto für den Fall, dass zusätzlich 2 Prozent Kundenskonto und 8 Prozent Rabatt berücksichtigt werden sollen. (5 Pkt.)
(20 Pkt.)
2. Ein Großhändler kauft einen Flachbildmonitor zum Listeneinkaufspreis von 180 €. Vom Hersteller erhält er 20 Prozent Rabatt und 3 Prozent Skonto. An Bezugskosten fallen 10 € an. Der Großhändler kalkuliert mit 25 Prozent Handlungskosten und bietet den Artikel zu einem Bruttoverkaufspreis von 261,04 € inklusive 19 Prozent Umsatzsteuer an. Berechnen Sie den Gewinnzuschlag des Großhändlers in Euro und Prozent und
geben Sie dabei das Kalkulationsschema an. (14 Pkt.)
3. Kostenverrechnung bei gegenseitiger Belieferung der Kostenstellen
Zwei Kostenstellen beliefern sich gegenseitig. Über diese Kostenstellen liegen die folgenden Angaben vor:
Nehmen Sie eine Umlage der anteiligen Kosten für die jeweils gelieferten Leistungen vor, und zwar
• indem Sie mit Verrechnungspreisen arbeiten, die sich an den Marktpreisen orientieren (10 Pkt.),
• indem Sie das mathematische Lösungsverfahren anwenden. (10 Pkt.)
(20 Pkt.)
4. Verteilung der Kostenstellen-Gemeinkosten nach unterschiedlichen Verteilungsschlüsseln
a) Verteilung nach abgegebenen Leistungseinheiten
Die Kraftzentrale eines Industriebetriebes hat in der abgelaufenen Periode 100 000 kWh an unterschiedliche Kostenstellen abgegeben. Die Kosten der Stromerzeugung beliefen sich auf 20000 €. Berechnen Sie die den einzelnen Kostenstellen zuzuordnenden Kosten anhand der folgenden Daten:
(8 Pkt.)
b) Verteilung aufgrund von Äquivalenzziffern bzw. festen Ersatzschlüsseln Neben einer Verteilung der Kostenstellen-Gemeinkosten nach Leistungseinheiten können diese Kosten nach Äquivalenzziffern bzw. festen Ersatzschlüsseln den jeweiligen Kostenstellen zugeordnet werden. Kennzeichnen Sie das unterschiedliche Vorgehen bei Anwendung beider Verfahren
und machen Sie deutlich, unter welchen Voraussetzungen Sie die genannten Verfahren einsetzen würden. (8 Pkt.)
(16 Pkt.)
5. Kostenträger-Zuschlagskalkulation
Situation: Die Essener Maschinenfabrik Schmidt & Langner KG ist ein in der Branche bekannter Hersteller von Papiermaschinen und deren Einzelaggregaten. Das Unternehmen arbeitet in Einzelfertigung. Aus Montreal/Kanada erreicht das Unternehmen eine Anfrage, zu welchem verbindlichen Zielverkaufspreis eine Wasserzeichenwalze für eine dort bereits vorhandene Papiermaschine geliefert werden kann. Die Anfrage enthält genaue technische Angaben über die Anlage. Im Konstruktionsbüro wird festgestellt, dass dieser Auftrag Sonderkosten verursachen wird. Die Fertigung muss
berücksichtigen, dass die Anlage in Kanada nach englischem Maßsystem gebaut ist. Das verursacht Mehrkosten von zusammen 1 650 €. Dem Vertrieb entstehen Sonderkosten
für seemäßige Verpackung und Provision an einen Geschäftspartner in Großbritannien, der den Auftrag vermittelte, von zusammen 2 400 €.
Aufgaben:
a) Kalkulieren Sie den verbindlichen Zielverkaufspreis und beziehen Sie dabei auch die folgenden Angaben in Ihre Berechnung ein:
(10 Pkt.)
– Materialeinzelkosten 3 400 €
– Materialgemeinkosten 16,0 %
– Fertigungseinzelkosten 1 520 €
– Fertigungsgemeinkosten 220,0 %
– Verwaltungsgemeinkosten 5,6 %
– Vertriebsgemeinkosten 4,4 %
– Gewinnaufschlag 8,5 %
– Skonto 2,5 %
b) Mithilfe der Nachkalkulation wurden Selbstkosten in Höhe von 14 011 € ermittelt. Nennen Sie drei mögliche Gründe für die Abweichung der Selbstkosten der Nachkalkulation von den Selbstkosten der Vorkalkulation. (10 Pkt.)
c) Belegen Sie rechnerisch, welche Folgen diese Kostenabweichung für den Erfolg des Auftrags hat. (10 Pkt.)
(30 Pkt.)
insges. 100 Pkt.
Quelle:
https://m.onlinestudienzentrum.de/download/index/downloadheftpdf/heftpdf/51419309-0116A02-root.hh.ils.-KLRE02.pdf