1.
Ein Hersteller von Uhren will die Produktpalette um Uhren erweitern, die auf die Zielgruppe „jugendlich, dynamisch, extravagant“ ausgerichtet sein soll. Die bisherigen Produktgruppen werden in Deutschland vertrieben. Produziert wird in Deutschland und in einem Werk in Vietnam.
a)
Skizzieren Sie grob auf etwa ein bis zwei DIN-A-4 Seiten den für die Aufnahme einer neuen Produktgruppe notwendigen Marketingprozess und bilden Sie praxisbezogene Beispiele, die auf den Uhrenhersteller bezogen sind.
20 Pkt.
b)
Welche Umweltfaktoren sind bei der Planung einer Marketingstrategie besonders zu berücksichtigen? Erläutern Sie diese Faktoren anhand jeweils eines praxisbezogenen Beispiels, das auf den Uhrenhersteller bezogen ist.
10 Pkt.
30 Pkt.
2.
Das Unternehmen Inter AG ist in Europa und Südamerika aktiv. In einer Strategiebesprechung sollen strategische Ausrichtungen für die nächsten Jahre festgelegt werden. Als Vorbereitung werden Marktdaten analysiert und interpretiert.
a)
Welche Daten sollte die Marktforschung in diesem Zusammenhang erheben? Nennen Sie zwei Felder der Marktforschung.
4 Pkt.
b)
Nennen Sie vier Möglichkeiten der Erhebung von Daten über die Märkte in Europa und Südamerika.
Die Marktanteile des Produktes A stellen sich wie folgt dar:
4 Pkt.
c)
Berechnen Sie den relativen Marktanteil der Inter AG für Europa und Südamerika und interpretieren Sie das Ergebnis. Für die Berechnung gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ist ein Konkurrent Marktführer
(Relativer Marktanteil = Marktanteil der Inter AG · 100 : Marktanteil
des Marktführers) oder die Inter AG ist selbst Marktführer
(Relativer Marktanteil = Marktanteil der Inter AG · 100 : Marktanteil
des stärksten Konkurrenten).
4 Pkt.
d)
Wie würden Sie die Stellung des Produktes A im europäischen Markt einordnen, wenn Sie die Matrix der Boston Consulting Group zugrunde legen? Das Marktwachstum des Produktes A ist als gering anzusehen. Nennen und erläutern Sie die grundsätzliche strategische Ausrichtung für das Produkt A, die sich aus der Einordnung in die Matrix ergibt.
6 Pkt.
18 Pkt.
3.
Für ein Produkt sollen strategische Möglichkeiten zur Absatzförderung festgelegt werden. Eine Situationsanalyse soll entsprechende Daten und grafische Veranschaulichungen liefern. Als Methode dafür wird die Lebenszyklusanalyse verwendet.
a)
Stellen Sie die folgende Umsatzentwicklung in einem Koordinationssystem grafisch dar. Die Zahlen für die Jahre eins bis drei sind Istzahlen, die Zahlen für das vierte, fünfte und sechste Jahr sind geschätzt.
4 Pkt.Marktteilnehmer
Europa
Südamerika
Inter AG
10 %
10 %
Konkurrent A
2,5 %
20 %
Konkurrent B
1,5 %
15 %
Konkurrent C
1,5 %
5 %
usw.
xx
xx
Insgesamt
100 %
100
Jahr
1
2
3
4
5
6
Umsatz
3 000,00 €
36 000,00 €
52 000,00 €
54 000,00 €
51 000,00 €
28 000,00 €
Gewinn
–2 200,00 €
2 700,00 €
4 500,00 €
4 700,00 €
3 600,00 €
700,00 €
b)
Interpretieren Sie die Verläufe der beiden Kurven.
4 Pkt.
c)
Wählen Sie für beide Kurven im Zusammenhang eine Unterteilung in vier Phasen und benennen Sie diese Phasen.
4 Pkt.
d)
Machen Sie zwei Vorschläge für den Produktabsatz fördernde Marketingmaßnahmen im Zeitraum der Jahre vier und fünf.
4 Pkt.
16 Pkt.
4.
Ein Konkurrent der Inter AG möchte ein Substitutionsprodukt auf den Markt bringen, durch das der Umsatz des eigenen Produkts gefährden könnte. Aus verschiedenen Informationen, die der Inter AG von befreundeten Unternehmen zugegangen sind, ergeben sich Verdachtsmomente, dass in diesem Substitutionsprodukt umweltschädliche Rohstoffe verarbeitet werden.
Um keine Kunden zu verlieren, möchte die Inter AG die eigenen Kunden auf die Umweltschädigung des Konkurrenzprodukts hinweisen. Ist dieses Vorgehen nach der Rechtslage in Deutschland erlaubt? Geben Sie bitte das betreffende Gesetz an (Paragraf nicht erforderlich)!
8 Pkt.
5.
Sie arbeiten in einem Unternehmen, das im Rahmen der Diversifikationsstrategie ein weiteres Unternehmen gegründet hat. Dieses Unternehmen produziert Werkzeuge für den Maschinenbau. Die Geschäftsleitung hat den Aufbau einer eigenen Marke als strategisches Ziel formuliert.
a)
Welche vier Kriterien bestimmten die Wirksamkeit einer Marke als Instrument der Produktpolitik? Erläutern Sie eines dieser Kriterien an einem Beispiel.
6 Pkt.
Der Geschäftsführer hat sich für das neue Unternehmen einen einprägsamen Slogan einfallen lassen und will von Ihnen wissen, ob er sich diesen Slogan als Marke schützen lassen kann, evtl. sogar für ganz Europa. Beantworten Sie dazu folgende Fragen:
b)
Ist ein Slogan eine Marke?
3 Pkt.
c)
Welche absoluten Schutzhindernisse könnten gegen die Eintragung als Marke sprechen? Nennen Sie zwei Schutzhindernisse.
2 Pkt.
d)
Wenn ja, welche Schritte sind erforderlich, um einen Markenschutz in Deutschland zu erhalten?
4 Pkt.
15 Pkt.
6.
Im Rahmen des Multi-Channel-Sales wird in der Vertriebsabteilung analysiert, welche Möglichkeiten sich durch einen Factory-outlet-Verkauf ergeben. In den Diskussionen darüber wird immer deutlicher, dass es bei Verkäufen an private Endverbraucher Besonderheiten gibt, die eine Anpassung von Verträgen erfordern. Sie haben die Aufgabe, wichtige Bestimmungen des so genannten Verbrauchsgüterkaufs zusammenzufassen. Beantworten Sie dazu folgende Fragen:
a)
Wie wird der Verbrauchsgüterkauf definiert?
3 Pkt.
b)
Was versteht man unter einem Widerrufsrecht bei Verbraucherverträgen und wie lang ist die Widerrufsfrist?
3 Pkt.
c)
Was wird unter der Umkehrung der Beweislast verstanden?
4 Pkt.
d)
Wie werden die AGB bei Verbrauchsgüterkäufen Bestandteil von Verträgen?
3 Pkt.
13 Pkt.
insges. 100 Pkt.