Ausgangssituation
Sie sind Leiter/-in des Personalwesens des IT-Dienstleistungsunternehmens „NET-LEARN“. Das Unternehmen richtet Netzwerke ein, wartet und managt diese Netzwerke. Dazu gehört auch, dass NETLEARN Software installiert und Schulungen durchführt. Die Nachfrage nach Schulungen steigt überproportional an. Sie haben auch festgestellt, dass gute Schulungen zu einer besonders hohen Kundenbindung führen. Die Weiterentwicklung des Schulungsangebots für die externen Käufer ist deshalb die zentrale unternehmensstrategische Entscheidung. Sie haben allerdings das Problem, geeignete Schulungskräfte zu finden, die neben dem erforderlichen Fachwissen auch pädagogische Fähigkeiten besitzen.Zurzeit sind im Unternehmen 325 Mitarbeiter beschäftigt. Es handelt sich nahezu aus-schließlich um männliche Mitarbeiter. Die 12 weiblichen Mitarbeiter arbeiten im Sekre-tariat und in der Buchhaltung.Die Mitarbeiter wurden überwiegend von anderen Unternehmen gewonnen oder es handelt sich um Hochschulabsolventen.Sie haben fünf wesentliche Beschäftigungsgruppen im Unternehmen identifiziert:Schulungsspezialisten Allrounder mit pädagogischem Geschick und Schulungserfahrungen Allrounder mit Schulungspotenzial Allrounder, die gezeigt haben, dass sie vermutlich pädagogisches Geschick haben und auch interessiert sind, Schulungen durchzuführenAllrounderMitarbeiter mit breiter IT-Qualifikation und hohem betriebsspezifischem Wissen und Erfahrungen, aber ohne Potenzial und Interesse zur Durchführung von SchulungenNachwuchskräfteGute theoretische Grundlagen, hohes Potenzial, aber ohne BerufspraxisHilfskräfteOhne besondere Qualifikation und ohne Berufspraxis, übernehmen leicht anlernbare Hilfstätigkeiten. Aufgrund des schnellen Wandels sind in der IT-Branche Möglichkeiten der Weiterbildung für die Mitarbeiter ein zentraler Aspekt zum Verbleib in einem Unternehmen.Wenn Sie die Schulungen bei den Käufern selbst durchführen, müssen Sie einige Ihrer „Allrounder“ zu Schulungsspezialisten ausbilden. Die restlichen Allrounder müssten Sie dann bei ihrer Arbeit durch Hilfskräfte von den einfachen Routinetätigkeiten, die sie ungern machen, entlasten. Dazu müssten Sie neben den aufwendigen Weiterbildungs-maßnahmen für die zukünftigen Schulungsspezialisten auch zusätzlich Hilfskräfte einstellen.Anstelle der durchaus aufwendigen Durchführung der Schulungen bei den Käufern durch eigene Schulungsspezialsten könnten Sie einen Teil dieser Schulungen durch Schulungsspezialisten anderer Unternehmen oder durch Freiberufler durchführen lassen, die in Ihrem Namen bei den Käufern tätig wären.
1. Welche Bedeutung wird der Anteil der Schulungen in Zukunft haben?
a)Führen Sie anhand der folgenden Daten eine Trendextrapolation bis zum Jahr 2029 durch. Anteil der Einnahmen durch Schulungen in Prozent des Gesamtumsatzes von 2009 bis 2019:200917% des Gesamtumsatzes201430% des Gesamtumsatzes201939% des Gesamtumsatzes
b)Welche Annahme ist in der Durchführung einer Trendextrapolation enthalten?
2. Zu welchem Ergebnis kommen Sie, wenn Sie anhand von Megatrends eine Prognose vornehmen? Erläutern Sie auch den Unterschied zwischen den beiden Vorgehensweisen Trendextrapolation und Prognose mittels Megatrends.
3. Inwieweit handelt es sich bei der Durchführung von Schulungen für Ihre Mitarbeiter um Dienstleistungen und welche dienstleistungsspezifische Risiken sind dabei zu be-achten?
4. Wer sind die Kunden dieser Dienstleistung „Schulung der eigenen Mitarbeiter zu Schulungsspezialisten“?
5. Wie könnte man Innovationen durchführen, um einige dienstleistungsspezifische Risiken zu verringern? Machen Sie drei Vorschläge.
6. Im Zuge einer vorausschauenden Personalplanung wäre es sinnvoll, bereits bei den Nachwuchskräften festzustellen, wer das Potenzial zur Durchführung von Schulun-gen hat. Wie könnte man dies feststellen?
7. Die Ausbildung zum Schulungsspezialisten erfolgt intern durch Trainer, die in der Personalabteilung im Bereich „Personalentwicklung und Weiterbildung“ angestellt sind. Sie möchten nun untersuchen, wie dieses Dienstleistungsangebot vonseiten Ihrer Kunden, den Mitarbeitern, die zu Schulungsspezialisten ausgebildet werden, eingeschätzt wird.Welche Methoden stehen Ihnen dazu zur Verfügung?
8. Wie könnte eine schriftliche Befragung zur Bewertung dieses internen Schulungs-prozesses gestaltet werden? Es geht dabei um die kundenorientierte Bewertung dieser personalwirtschaftlichen Dienstleistung.Formulieren Sie fünf Aspekte, die für die Erstellung einer solchen Befragung zu klären sind.
9. Welche Aspekte sind bei der Bewertung des Dienstleistungsangebots „Interne Schu-lung“ im Vergleich zum teilweisen Einsatz von Fremdfirmen zur Durchführung von Schulungen bei Käufern aus Unternehmenssicht zu beachten? Nennen Sie sechs Aspekte.