1. Aufgabe:
Die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland wird als soziale Marktwirtschaft bezeichnet.
a) Beschreiben Sie drei sozialstaatliche Grundelemente der sozialen Marktwirtschaft.
b) Auf welcher verfassungsrechtlichen Grundlage beruht das Sozialstaatsprinzip?
2. Aufgabe:
Anlässlich einer Fachtagung sollen Sie für Teilnehmer aus anderen EU-Staaten eine Kurzeinführung in das deutsche Sozialversicherungssystem vorbereiten.
a) Erläutern Sie vier Grundprinzipien der Sozialversicherung in Deutschland.
b) Beschreiben Sie die Anwendung des Solidaritätsprinzips in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
c) Stellen Sie dar, welche Entwicklungen das Solidaritätsprinzip in der GKV gefährden.
d) Erläutern Sie, nach welchem Verfahren die Finanzierung der Sozialversicherungen derzeit erfolgt.
3. Aufgabe:
Die Finanzierung der einzelnen gesetzlichen Sozialversicherungszweige erfolgt nach teilweise unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben.
a) Beschreiben Sie die Berechnungsgrundlagen für die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung.
b) Geben Sie an, welche Risiken durch die Unfallversicherung abgedeckt werden.
4. Aufgabe:
In Deutschland gibt es verschiedene Anbieter von Krankenhausleistungen.
a) Beschreiben Sie drei große Trägergruppen.
b) Welche aktuellen Entwicklungen kennzeichnen die Krankenhausträgerlandschaft?
5. Aufgabe:
Die Krankenhausplanung, die ausschließlich den Ländern übertragen ist, hat das Ziel, bedarfsgerechte Krankenhäuser zu errichten und auszustatten und deren Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit zu fördern.
a) Erklären Sie, warum bei der Krankenhausplanung Versorgungsstufen benannt werden und welche Bedeutung diese für ein Krankenhaus haben.
b) Erklären Sie das System der dualen Krankenhausfinanzierung.
6. Aufgabe:
In einem Krankenhaus wird seit einiger Zeit verstärkt mit niedergelassenen Fachärzten zusammengearbeitet (sogenannte Belegärzte).
Stellen Sie das jeweilige Vergütungssystem für einen Belegarzt dar, der sowohl gesetzlich versicherte Patienten als auch privat Versicherte behandelt. Unterscheiden Sie auch nach Kostenträgern.
7. Aufgabe:
Der Betreiber einer Klinikgruppe plant in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten, Reha- und Pflegeeinrichtungen ein Angebot der besonderen Versorgung (integrierte Versorgung nach § 140a SGB V) und steht dazu in Vertragsverhandlung mit einer Krankenkasse.
a) Nennen Sie drei Merkmale der Versorgungsform integrierte Versorgung.
b) Geben Sie jeweils zwei Vorteile der integrierten Versorgung aus Sicht der Patienten, Leistungserbringer und Krankenkassen an.
8. Aufgabe:
Der Staat beschränkt sich in Deutschland bei gesundheitspolitischen Entscheidungen zumeist auf Rahmensetzungen und delegiert deren konkrete Ausgestaltung und weitreichende Regulierungskompetenzen an die sogenannte gemeinsame Selbstverwaltung in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Beschreiben Sie die Institutionen der gemeinsamen Selbstverwaltung auf Bundesebene und führen Sie jeweils zwei Aufgabenbereiche an.
9. Aufgabe:
Ein Wohlfahrtsverband plant in Ihrer Region die Eröffnung eines neuen Pflegeheims. Beschreiben Sie unter Angabe der gesetzlichen Vorschriften, welche Voraussetzungen für die Erbringung und Vergütung stationärer Pflegeleistungen im Rahmen der gesetzlichen Pflegeversicherung erforderlich sind. Geben Sie auch die jeweils Beteiligten an.